Wien - Mit dem Nachschlagen von Telefonnummern allein kann man das große Geschäft nicht machen: 2,68 Schilling (0,19 EURO) kostet die alternativen Telefonauskunftsbetreiber offiziell jeder Zugriff auf die Datenbestände der Telekom Austria, in der sämtliche Telefonanschlüsse Österreichs verzeichnet sind, jede Anfrage erfordert zwei bis drei Zugriffe, und zieht man dann noch die Nebenkosten ins Kalkül, bleibt von den 10 bis 15 Schilling, die der Anrufer bei einem der Auskunftsdienste pro Minute zu bezahlen hat, nicht allzu viel übrig.

Der Linzer Callcenter- und Auskunftsanbieter CLC, der nach eigenen Angaben derzeit rund 18 Prozent seiner Umsätze mit "118899.Alles Auskunft" erzielt, setzt deshalb auf Zusatzdienste. Zwar erlaubt die Telekom Control (TKC) unter den für Auskunftsdienste reservierte 118er-Nummern nur tatsächliche Telefonauskünfte, doch besteht die Möglichkeit, einen Anrufer an eine andere Stelle weiterzuverbinden, bei der er dann die gewünschte Dienstleistung wie etwa Taxi oder Hotelreservierung beziehen kann. Und theoretisch spräche auch nichts dagegen, wenn der Anbieter dieser Services im selben Haus wie die Auskunft untergebracht wäre.

CLC setzt neben der fernmündlichen Auskunft aber vor allem auch auf das Internet. Dank der Zusammenarbeit mit Herold Business Data können Besucher der CLC-Homepage www.118899.com direkt auf die Herold-Datenbestände zugreifen, in der praktisch alle nicht privaten Telefonnummern und Anschriften und auch immer mehr Internetadressen verzeichnet sind. Darüber hinaus kann sich der Surfer auch eine genaue Wegbeschreibung anzeigen lassen. Ein ganz besonderer Service, der demnächst in Betrieb geht, heißt "Guided Searching": Der Benutzer kann sich online per Chat oder Videokonferenz von einem menschlichen Berater beim Surfen im Netz begleiten bzw. unterstützen lassen. (ufw, Der Standard, Printausgabe, 13.01.2000)