Klagenfurt - Die Umsetzung der EU-Gender Mainstreaming-Richtlinie im öffentlichen Dienst soll in Kärnten demnächst von einer Arbeitsgruppe überwacht werden. Laut der für Frauenangelegenheiten zuständigen Landesrätin Gabriele Schaunig-Kandut (SP) soll diese in der nächsten Regierungssitzung beschlossen werden. Gender Mainstreaming, im Vertrag von Amsterdam verpflichtend für alle Mitgliedsstaaten vereinbart, sieht vor, dass die Geschlechterperspektive bei sämtlichen Regelungen und Gesetzen mitgedacht werden muss. Ziel ist die Gleichstellung der Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Der EU-Richtlinie entsprechend, erhalten Frauen diskriminierende Maßnahmen und Projekte keinerlei EU-Förderungen. Vorgestellt wurde das Konzept des Kärntner Gender Mainstreaming am Donnerstag Abend in Klagenfurt. Der Handlungsansatz sei "zukunftsträchtig, weil es auch die Männer auffordert, ihre aktuelle Rolle zu hinterfragen", meinte Gabriele Schaunig-Kandut. Die einzurichtende Arbeitssgruppe werde für ihre Tätigkeit messbare Kriterien, wie Verdienstgrenzen und Verwendungsgruppen im öffentlichen Dienst, heranziehen. "Noch immer sind 23 von 25 AbteilungsleiterInnen der Kärntner Landesregierung männlich", führt die Landesrätin ein aktuelles Beispiel für herrschende Missverhältnisse an. (horn - DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 13./14. Jänner 2001)