Wien - Dem Wiener FPÖ-Generalsekretär Michael Kreißl könnte die Entlassung aus dem Polizeidienst drohen. Wegen der Anschuldigungen gegen Kreißl im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre tritt die Bundespolizeidirektion Wien für eine Entlassung ein, wie der ORF-Rundfunk Samstag Früh meldete. Eine entsprechende Anzeige sei an die Disziplinarkommission übermittelt worden. Vertrauensbruch im Verhalten Kreißls In der Anzeige heißt es dem Bericht zufolge, dass in dem Verhalten Kreißls ein absoluter Vertrauensbruch gesehen werde. Deshalb würde die schwerste Disziplinarstrafe, die Entlassung aus dem Staatsdienst angeregt. Erschwerend wird laut ORF angeführt, dass Kreißl im Zuge der Dienstaufsicht für die Einhaltung des Datenschutzes verantwortlich gewesen sei. Auch seine negative Vorbildwirkung auf andere öffentliche Bedienstete werde ins Treffen geführt. Über eine etwaige Entlassung Kreißls entscheidet eine unabhängige Disziplinarkommission. Diese tritt aber erst zusammen, wenn das Gericht seine Ermittlungen einstellt oder ein Urteil vorliegt. Kreißl selbst hat die Vorwürfe gegen ihn in der so genannten Spitzelaffäre wiederholt zurückgewiesen. Für Aufsehen hatten zuletzt Berichte der Info-Illustrierten "News" gesorgt, wonach Kreißl angeblich das Büro von Bürgermeister Michael Häupl (S) "verwanzen" lassen wollte. EDV-Experten der Wiener Wirtschaftspolizei hätten ein entsprechendes Gesprächsprotokoll Kreißls mit einem Privatdetektiv auf einer Computer-Festplatte des Politikers sichergestellt, schrieb das Blatt. Kreissl weist Vorwurf zurück Der Wiener FPÖ-Generalsekretär Michael Kreißl hat die gegen ihn in der Spitzelaffäre erhobenen Vorwürfe entschieden zurück gewiesen. Im ORF-Radio sagte Kreissl am Samstag zu der Disziplinaranzeige gegen ihn, es sei eines Rechtsstaates "unwürdig", wenn darin eine Entlassung angeregt werde obwohl das Verfahren noch im Laufen sei. (APA)