Lima - Der ehemalige Oberbefehlshaber der peruanischen Armee, Jose Villanueva Ruesta, ist am Samstag ins Gefängnis eingeliefert worden. Dies teilte sein Anwalt Nardo Lopez in Lima mit. Villanueva Ruesta, am 28. Oktober vom damaligen Präsidenten Alberto Fujimori entlassen, war Ende Dezember an der Grenze zu Ecuador gefasst worden und befand sich seitdem wegen Fluchtgefahr unter Hausarrest. Zunächst war ihm nur vorgeworfen worden, dem ehemaligen Geheimdienstchef Vladimoro Montesinos bei der Flucht geholfen und sich illegal bereichert zu haben. Am Samstag warf ihm die zuständige Richterin Hilda Larosa zusätzlich kriminelle Verschwörung sowie Behinderung der Rechtssprechung vor. Wenige Stunden später ordnete Larosa auch Gefängnishaft für den ehemaligen Oberst Roberto Huaman Azcurra an, einen weiteren ehemaligen Vertrauten von Montesinos. Huaman Azcurra befand sich seit dem 31. Dezember unter Hausarrest. Er soll verantwortlich sein für eine Abhöraktion des Geheimdienstes, die bereits 1997 von der peruanischen Presse enthüllt worden war. Der Geheimdienst hatte die Telefone von Politikern, Arbeitgebern und Journalisten abgehört. Montesinos war zehn Jahre lang mächtiger Geheimdienstchef unter Fujimori. Er soll sein Amt dazu genutzt haben, enorme Geldsummen anzuhäufen und auf ausländischen Geheimkonten zu deponieren. Gegen ihn wird unter anderem wegen Steuerhinterziehung, Drogen- und Waffenhandel ermittelt. Montesinos ist seit September auf der Flucht, sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Der peruanische Ministerpräsident Javier Perez de Cuellar hat die Ergreifung Montesinos eines der Hauptziele seiner Übergangsregierung genannt. (APA)