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Foto: Reuters/Tomasevic
Belgrad - Der künftige serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hat am Samstagabend die bisher regierende Sozialistische Partei (SPS) und die extrem-nationalistische Radikale Partei (SRS) beschuldigt, die endgültige Konstituierung des Parlaments und der demokratischen Regierung zu verhindern. Sie wollten den jetzigen "gesetz- und regierungslosen" Zustand in Serbien verlängern um dieses "Machtvakuum" für ihre wirtschaftlichen und kriminellen Ziele auszunutzen, sagte er dem Staatsfernsehen in Belgrad. Djindjic ist Kandidat der bei den Parlamentswahlen vom 23. Dezember siegreichen Koalition DOS, die zwei Drittel der Mandate errungen hat. Die SRS hat am Samstag erneut die Wiederholung des schon wiederholten Urnengangs von Anfang dieser Woche in 19 der mehr als 8500 Wahllokale wegen angeblicher Missachtung des Wahlgesetzes verlangt, meldete das Fernsehen. Obwohl die Wiederholung keinen Einfluss auf die Sitzverteilung im Parlament haben kann, werde sich die Konstituierung der Volksvertretung um mindestens 15 Tage verschieben, sagte Djindjic. Inzwischen, so meinte Djindjij weiter, bemühten sich die entmachteten Funktionäre, für wenig Geld staatliches Eigentum zu "privatisieren", Schmuggel zu betreiben und Waffen aus den Polizeirevieren zu entwenden. In den vergangenen zehn Tagen seien mehr Staatsbetriebe zu Spottpreisen "privatisiert" worden als in den vergangenen zehn Jahren. In Serbien besteht seit Mitte Oktober eine Übergangsregierung von SPS, DOS und der Serbischen Erneuerungsbewegung. (APA/dpa)