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Rangun - Die Militärjunta in Burma hat die staatlichen Medien angewiesen, ihre Angriffe gegen die unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi einzustellen. Wie am Sonntag aus juntanahen Kreisen verlautete, entsprach die Regierung damit einem entsprechenden Vorstoß des malaysischen UNO-Sondergesandten für Burma, Razali Ismail. Erstmals seit Jahren enthielt die offizielle Presse am Wochenende keine gegen die Friedensnobelpreisträgerin oder ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) gerichteten Artikel oder Karikaturen. Damit schienen sich Annahmen von Diplomaten über ein sich anbahnendes "Tauwetter" und einen bald anstehenden "historischen Dialogs" zwischen den Militärs und der Opposition zu bestätigen. Razali hatte bereits Ende des vergangenen Jahres Gespräche zwischen dem Ersten Sekretär der Junta, Geheimdienstchef Khin Nyunt, und Suu Kyi arrangiert. Politische Beobachter schlossen nicht aus, dass die Junta "als vertrauensbildende Maßnahme" in Bälde inhaftierte NLD-Mitglieder auf freien Fuß setzen könnten. Offizielle Gespräche zwischen den Konfliktparteien hatte es zuletzt im Oktober 1994 gegeben. Suu Kyis 1988 gegründete Partei hatte bei der Parlamentswahl 1990 einen deutlichen Sieg errungen. Die international geächtete Militärjunta, die das Land mit harter Hand regiert, weigert sich bis heute, das Wahlergebnis anzuerkennen und die Macht abzugeben. (APA)