Wien/Brüssel - Wenig (BSE-)Risiko heißt nicht null. - So äußerte sich EU-Landwirtschaftskommissär Franz Fischler am Sonntag zu dem BSE-Verdacht aus Östereich gegenüber der Wiener Tageszeitung "Kurier" (Montagausgabe). "Das wichtigste ist, dass sehr sorgfältig die Entfernung von Risikogewebe - Hirn oder bestimmte Innereien wie Milz oder Rückenmark - durchgeführt wird. Diese Maßnahme bringt die meiste Sicherheit", erklärte der aus Tirol stammende Politiker. Krisenplan in Ordnung Fischler weiter: "Man muss sich auch entsprechend für den möglichen Fall, dass sich der Verdacht bestätigt, vorbereiten. Der österreichische Krisenplan ist in Ordnung. Es ist völlig korrekt, dass der Bauernhof gesperrt wurde, bis Klarheit herrscht." Wichtig - so der EU-Kommissär - sei auch die volle Information der Konsumenten: "Das wichtigste, wenn man Skandale verhindern will, ist die völlige Transparenz." Kritik an Haupt Kritisch äußerte sich Fischler allerdings zu Aussagen von FP-Gesundheitsminister Herbert Haupt (F), der erklärte hätte, in den kommenden zwei Jahren sei in Österreich mit keinen BSE-Fällen zu rechnen: "Man sieht ja heute, wie langlebig solche Aussagen sind. Ich habe schon immer gesagt, man kann in keinem Land der Gemeinschaft ausschließen, dass ein BSE-Fall auftreten könnte. Österreich hat laut dem internationalen Tierseuchenamt, das jedem Land der Welt einen bestimmten BSE-Status zugeordnet hat, die Stufe 2. Das heißt wenig Risiko - aber wenig Risiko heißt nicht null." Keine drastischen Kostensteigerungen Als Konsequenz aus der BSE-Krise rechnet Fischler nicht mit drastischen Kostensteigerungen für Lebensmittel besserer Qualität. Auf die Haushalte kämen Zusatzkosten in Höhe von etwa einem Prozent zu, sagte Fischler in einem Interview des Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag-Ausgabe). Zur Zeit würden in Deutschland nur noch zwölf bis 13 Prozent vom Haushaltseinkommen für Lebensmittel ausgegeben. "Ob man nun 13 oder 14 Prozent für Lebensmittel ausgibt, macht für die Privathaushalte keinen so gewaltigen Unterschied, wohl aber für das Agrarsystem." (APA/dpa)