Bagdad - Der Irak will auf der bevorstehenden Tagung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) eine Drosselung der Erdöl-Fördermenge um insgesamt drei Millionen Barrel am Tag durchsetzen. Von sofort an sollten zwei Millionen Barrel (ein Barrel = 159 Liter) weniger gefördert werden, von März an dann nochmals eine Million Barrel weniger, sagte Ölminister Amir Mohammed Rashid am Sonntag in Bagdad. Die derzeitige Überproduktion auf dem Weltmarkt bezifferte er auf 5,2 Millionen Barrel. "Wir haben ein ernsthaftes Problem mit einer Überversorgung", sagte Raschid. Die OPEC-Staaten wollen an diesem Mittwoch über eine neue Produktionsobergrenze beraten. Zwei Millionen Barrel Öl am Tag Rashid kündigte an, dass sein Land bis Ende Jänner wieder zwei Millionen Barrel Öl am Tag über das Al-Bakr-Ölterminal im Süden des Landes sowie das Jihan-Terminal exportieren wolle. Die vor 20 Jahren stillgelegte Ölpipeline nach Syrien befinde sich in der "letzten Reparaturphase". Der zeitweilige Stillstand im Ölexport führte der Minister auf Anlaufschwierigkeiten wegen der Feiertage zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan sowie des Jahreswechsels zurück. Rashid erhob erneut schwere Vorwürfe gegen das UNO-Sanktionskomitee, dem er Ineffizienz unterstellte. Mehr als 100 Verträge mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen US-Dollar (524 Mill. Euro/7,21 Mrd. S) lägen weiterhin auf Eis. Dieses beträfen sowohl Ersatzteile sowie Ausrüstungen, Material und Serviceleistungen. Sein Land habe deshalb das selbst gesetzte Ziel von einer täglichen Produktion von 3,4 Millionen Barrel zum Jahresende nicht erreicht. Derzeit schwanke die Produktion zwischen 2,9 und 3,1 Millionen Barrel. Wenn der Irak seine Ölfelder erschließe, sei eines Tages eine Ausfuhr von sechs bis 6,5 Millionen Barrel am Tag möglich. (APA/dpa)