New York - Über die Evolution der Vögel gehen die Meinungen auseinander: das herkömmliche Modell geht davon aus, dass sich die modernen Vögel der Gruppe der Ornithurae zunächst als Küstenvögel entwickelt haben. Von dort aus sollen sie erst später ins Landesinnere gezogen sein und auch dort den Luftraum erobert haben, der noch in den Krallen urtümlicherer Vogelgattungen war. Mark A. Norell vom American Museum of Natural History in New York, sowie von Julia Clarke von der Yale University in New Haven verneinen dies nun. Ihr Kronzeuge ist Apsaravis ukhaana, ein etwa 80 Millionen Jahre altes Ornithurae-Fossil aus der Späten Kreidezeit, das in der Mongolei gefunden wurde. Das Fundgebiet ist berühmt für seinen Reichtum an gut konservierten Dinosauriern, Säugern und anderen Tieren. Die Mongolei nun liegt seit jeher tief im Innern des asiatischen Kontinents, weitab von jeder Küste. Der Schluss, den Norell und Clarke daraus ziehen: die Ornithurae müssen offensichtlich schon deutlich vor Ende der Kreidezeit (vor 65 Millionen Jahren) im Landesinnern verbreitet gewesen sein. (red)