Moskau - In Tschetschenien haben die Rebellen nach eigenen Angaben vier russische Soldaten getötet und 15 weitere verletzt. In der Hauptstadt Grosny hätten die Unabhängigkeitskämpfer einen Armeelastwagen in die Luft gesprengt, dabei seien drei Soldaten getötet und neun verletzt worden, teilte das Büro des tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow mit. Bei einem Angriff der Rebellen in der Nähe des Dorfes Mali Atagi seien zudem ein Soldat getötet und sechs Soldaten verletzt worden. Von Seiten des russischen Militärs verlautete, die tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfer planten weitere Angriffe während des Besuchs der Europarats-Delegation am Montag in der Kaukasusrepublik. Damit wollten die Rebellen Gegenangriffe der russischen Armee provozieren. "Sie hoffen, dass dabei auch Zivilisten verletzt werden, so dass die Delegation Menschenrechtsverletzungen feststellt", sagte ein Militärvertreter der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Ende Jänner soll sich die Parlamentarierversammlung des Europarats erneut mit der russischen Tschetschenien-Politik befassen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die russische Delegation das Stimmrecht zurückerhält, das ihr die Versammlung im April aus Protest gegen das Vorgehen Moskaus in Tschetschenien entzogen hatte. Der SPD-Politiker Rudolf Bindig, Mitglied der Europarats-Delegation, sagte am Sonntag vor Journalisten in Moskau, die Gruppe halte "Verbesserungen der Menschenrechtslage" für sehr wichtig. (APA)