Der mysteriöse Interessent für CyberTron beschäftigte auch am Dienstag Zielunternehmen, Behörden, Börsianer und Medien. CyberTron-Vorstandssprecher Christoph Senft wurde am Dienstag von der Wertpapieraufsicht versichert, dass sie die Sache mit Nachdruck verfolgt. In einem offenbar gleich lautenden Mail an mehrere Medien und Banken hatte "Frank Liebermann" erklärt, "unser Vorgehen ist nach EU-Recht völlig legitim", eine entsprechende Mitteilung an die Wiener Börseaufsicht wurde darin angekündigt. Die Aufsicht bestätigte gegenüber der APA, ein mit "Dr. Frank Liebermann" unterzeichnetes Mail erhalten zu haben. "Dr. Frank Liebermann", der in Zeitungsannoncen sein anonymes Übernahmeangebot inseriert hatte, gab in dem Mail an, er "vertrete eine internationale Gruppe von Finanzanlegern, die vorerst an einem Minderheitsanteil an der CyberTron interessiert ist". "Wir sind noch immer anonym Mit Vodafone/Libertel habe die Gruppe nichts zu tun. "Da wir richtig vermuteten, dass niemand einen Brief nach Holland schicken wird, sondern unsere Faxbox überquoll, ist unser Ziel aufgegangen. Wir sind immer noch anonym". Sämtliche "seriös erscheindende Anfragen", so lässt "Liebermann" weiter wissen, würden "naturgemäß" beantwortet. Die Interessenten würden in den nächsten Tagen ein non-disclosure-Agreement zugesandt bekommen. Der "Finanzanlegervertreter" schlug auch mit Vorwürfen um sich: "Da der österreichische Kapitalmarkt als Insidermarkt bekannt ist", habe man die Vorgangsweise gewählt, heißt es in dem Mail. Der APA wirft er darin nicht nähere bezeichnete "zwischenzeitliche Rechtsbrüche" vor. Die APA-Austria Presse Agentur, die auf Basis der in drei Zeitungen am Montag geschalteten rätselhaften Inserate umfangreich recherchiert und berichtet hat, weist Vorwürfe dieser Art vollinhaltlich zurück. Die Wertpapieraufsicht verfolgt den in ihrer Geschichte bisher einzigartigen Fall, geht auch dem vom CyberTron-Vorstand am Montag schon geäußerten Verdacht der Kursmanipulation rund um dieses "Offert" nach. Unter Hinweis auf das laufende Verfahren wollte die Aufsicht aber weiterhin keine weiteren Angaben machen. Das Bankgeheimnis steht der Behörde bei ihren Ermittlungen nicht im Weg.(APA)