Wien - Der insolvente Wiener Telekombetreiber MCN wird ab Dienstag Leitungen vom alternativen Telekomanbieter RSLCom anmieten, da die Telekom Austria (TA) - wie angekündigt - der MCN wegen nicht bezahlter Rechnungen die Leitungen abdreht. MCN-Kunden außerhalb des Millennium-Towers könnten daher ab morgen weiterhin über MCN telefonieren, müssten aber statt der bisherigen Einwahl 1014 die Ziffern 1011 vorwählen, erläuterte MCN-Marketingvorstand Josef Mayrhofer. Die Rechnung werde weiterhin von MCN gestellt. Die Verluste der MCN belaufen sich laut vorliegender Bilanz per Jahresende 2000 auf 350,7 Mill. S (25,5 Mill. Euro). Bis Ende Oktober 2000 erwirtschaftete MCN einen Umsatz von 89,7 Mill. S, ursprünglich war für das Jahr 2000 ein Umsatz von 130 Mill. S erwartet worden. Monatlich 800.000 Telefonminuten Rund 10 Prozent der MCN-Kunden haben ihren Firmensitz im von MCN-Gründer Georg Stumpf erbauten Millennium-Tower, wo monatlich 800.000 Telefonminuten im Wert von rund 1 Mill. S (72.673 Euro) abgewickelt werden, bemerkte Mayrhofer. Diese Mieter können ab Dienstag weiterhin über die MCN, über die TA oder über andere alternative Anbieter telefonieren. Die Hälfte der im Tower ansässigen Firmen verfüge über eine sogenannte Reselling-Nummer, die mit den Ziffern 24 beginne, wo das Telefonieren über die Telekom Austria auch künftig kein Problem sei. Die andere Hälfte, die über Nummern verfüge, die mit 207 beginnen, wäre die Rufnummer von außen nicht mehr erreichbar, wenn die TA morgen die Leitungen abdreht. Bei diesen Kunden hänge es von der Vorgangsweise der TA ab, ob künftig über die TA telefoniert werden könne, erläuterte Mayrhofer. (APA)