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Foto: Reuters/Vasiljevic
Belgrad/Podgorica - Die montenegrinische Presseagentur Montenafax hat die Belgrader Politiker beschuldigt, einen "Plan zum Sturz des montenegrinischen Präsidenten Milo Djukanovic" ausgearbeitet zu haben. Gemäß der Presseagentur, die sich auf Kreise um den jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica beruft, sollte Djukanovic durch Arbeiterproteste aus dem Amt entfernt werden. Die Agentur erwähnt in diesem Zusammenhang mögliche Proteste in der Baumaschinenfabrik "Radoje Dakic" in Podgorica, einen der wichtigsten Industriebetriebe Montenegros. Zwischen Belgrad und Podgorica gibt es große Differenzen über die Umbildung des gemeinsamen Staates. Während sich der jugoslawische Präsident Kostunica und die DOS-Führer für die Beibehaltung der aktuellen Föderation mit stark reduzierten Kompetenzen aussprechen, strebt die montenegrinische Führung die staatliche Selbständigkeit der kleinen Republik an. Montenegros Regierung hatte Ende Dezember ihren Vorschlag präsentiert, wonach Serbien und Montenegro als unabhängige Staaten eine international nicht anerkannte Union bilden würden. Der künftige serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hat am Montag den montenegrinischen Vorschlag als "unseriös" bezeichnet. "Wir glauben, dass es für uns da keine Perspektive gibt", sagte Djindjic der Tageszeitung "Danas". Die Umwandlung des Staates habe nur einen Sinn, wenn man sich einen "Staat wünscht, der ein international anerkanntes Rechtssubjekt" wäre, präzisierte er. Die Präsidenten Kostunica und Djukanovic sollen am kommenden Mittwoch in Belgrad die Vorschläge zur Umbildung Jugoslawiens erörtern. (APA)