Etwas bunter wird das Leben für Wiens Parksheriffe: Demnächst werden ihnen bei ihren Kontrollgängen Werbeaufdrucke auf den Kurzparkscheinen entgegenlachen. Doch nicht nur bei gestrengen Kontrollorganen soll der optische Aufputz für Abwechslung sorgen. PR-Profis hoffen, mit dem neuen Medium vor allem die Parkscheinbenützer selbst und möglichst viele Passanten anzusprechen. Die Idee zur Werbung auf Parkscheinen ist nicht neu - schon Mitte der siebziger Jahre bestand dazu auf der Rückseite die Möglichkeit, hieß es dazu aus dem Rathaus. Eine Verlängerung der Kurzparkscheine um nicht ganz drei Zentimeter ermöglicht nun aber auch bunte Bilder im Vierfarbendruck und "ins Auge springende" Botschaften auf der Vorderseite des bisher eher in nüchternem Design gehaltenen Garanten für den straflosen Aufenthalt in der "blauen Zone" und Parkpickerl-Bezirken. Was kostet es? Wer sein Produkt demnächst so ungewöhnlich präsentieren will, muß entsprechend in die Tasche greifen: Die Mindestanzahl von 400.000 Stück kommt beim Farbaufdruck auf 75.000 Schilling, ein Druck in Schwarz-Weiß ist um 15.000 Schilling billiger. Von 4,4 Millionen der neuen Werbeträger, die seit Anfang Juli - der Nachfrage entsprechend - an die Trafiken der Bundeshauptstadt verteilt werden, sind laut Auskunft der Vertreiberfirma bereits alle vermarktet. Als erste nutzten Procter & Gamble, Mazda Rainer, Austria Tabak und Hervis das neue Medium. Die Parkschein-Nachfrage kann potentielle Werbekunden nur ermutigen: Im vergangenen Jahr wurden in Wien rund 39,3 Millionen Stück verkauft, so die zuständige Magistratsabteilung 4. (APA)