Wien - Heimische Aktienanalysten sind über die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Übernahmeangebots für die Wiener CyberTron uneins. Erste Bank-Analyst Konrad Sveceny stuft eine derartige Möglichkeit angesichts der "übernahmefreundlichen Aktionärsstruktur" als "durchaus realistisch" ein. "In der ganzen Telekom-Branche kommt es ständig zu Eigentümerwechseln", so der Experte. Zudem sei es für CyberTron mittelfristig "sehr sinnvoll" einen Partner zu bekommen. Für einen potenziellen Übernehmer könnten die bestehende Kundenstruktur sowie die Marketingerfahrung und die bestehende Netzwerkstruktur interessante Assets darstellen. Sveceny rät Anlegern aber, ihre Investitiontsentscheidungen nicht ausschließlich auf Übernahmehoffnungen aufzubauen. Skeptischer über eine mögliche Übernahme äußerte sich CA IB-Analyst Alfred Reisenberger. "Grundsätzlich ist das zwar angesichts des free floats und des niedrigen Kursniveaus denkbar, trotzdem halten wie ein Angebot vorerst für unrealistisch", meinte Reisenberger auf Anfrage. Im gesamten Telekomsektor seien die Aktivitäten im Mergers & Akquisitions-Bereich trotz des niedrigen Kursniveaus zurück gegangen. CA IB stuft die Aktien auf "hold" Die CA IB stuft die Aktien von CyberTron in ihrer aktuellen Bewertungsliste derzeit mit "hold" ein. Die Aktie sei auf dem aktuellen Kursniveau angemessen bewertet, so Reisenberger. Auch die Erste Bank bewertet das Papier "neutral". Als sehr wichtigen Schritt für den Ausblick des Unternehmens wird unisono die erfolgreiche Platzierung der Optionsanleihe genannt. "Ohne die Optionsanleihe wäre CyberTron Ende des ersten Quartals 2000 das Cash ausgegangen", so Reisenberger. Nach der Platzierung sei nun der Bargeldbedarf für die nächsten vier bis fünf Quartale gesichert und der Druck vom Aktienkurs vorerst genommen. Wichtige Impulse werden nun von den anstehenden Unternehmensergebnissen erwartet. Als kritischen Faktor nennt Sveceny den weiter schwierig erwarteten Wettbewerb für Alternative Betreiber. Vor allem seien aggressive Maßnahmen seitens der Telekom Austria zu erwarten, die alternative Anbieter unter Druck bringen könnten. (APA)