Wien - Die Mobilkom könnte noch im Februar ihre Mobilfunklücke zwischen Österreich und Kroatien schließen. Wie bereits im Vorjahr angepeilt, arbeitet A1-Chef Boris Nemsic emsig an einer Beteiligung am zweiten slowenischen GSM-Netz Si.mobil. Die Beteiligungsverhältnisse seien kompliziert, aber bis Ende Februar könnte der Deal unter Dach und Fach sein. Ein Viertel von Si.mobil hält die schwedische Telia. "Wir befinden uns in der Zielgeraden", sagte der Mobilkom-Generaldirektor in einer Pressekonferenz am Montag.

Gute Ertragslage

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich Nemsic zufrieden: "Wir machen als einziges Mobilfunkunternehmen klare Gewinne." Bilanzzahlen werden erst im März vorgelegt, der Umsatz sei zweistellig gewachsen und liege über Plan.

1999 hatte die Mobilkom knapp 16,7 Mrd. S (1,214 Mrd. Euro) umgesetzt, ein Viertel mehr als 1998. Der Betriebserfolg ging von 3,1 Mrd. S auf 2,5 Mrd. S zurück. Insider rechnen für das Jahr 2000 mit einem Umsatz von rund 19 Mrd. S und einer stabilen Ertragslage, was angesichts des mörderischen Wettbewerbs zwischen den vier Betreibern ohnehin eine große Leistung sei.

Da der heimische Mobilfunkmarkt bei einer Handydichte von derzeit 74 Prozent langsamer wachsen wird als bisher, werden sich auch die hohen Kosten der Kundengewinnung reduzieren, erwartet Nemsic. "Die Herausforderung ist, die Kunden auch zu behalten." Bis Jahresende 2001 werde es noch einmal einen Schub an Neukunden auf 82 Prozent der Österreicher geben - heuer raufen sich die vier Netzbetreiber also um eine Million Neo-Handyaner. Derzeit telefonieren im A1-und D-Netz 2,8 Millionen Menschen, 53 Prozent davon mit Wertkarte.

Nemsic muss auch heuer viel investieren: UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) wird acht bis zehn Mrd. S verschlingen. Abgeschlossen ist die Personalrochade: Hannes Ametsreiter, bisher Marketing- und Vertriebsspezialist für mobiles Internet, ist neuer kaufmännischer A1-Vorstand.

Am 5. Februar startet übrigens die Versteigerung der Richtfunkfrequenzen (Wireless Local Loop - WLL) im Frequenzbereich 26 Gigahertz. Zur Auktion sind sieben Telekomunternehmen zugelassen. Zur Versteigerung gelangen in sechs Regionen je fünf konkrete Frequenzpakete, die sich durch Bandbreite und Nutzungsbedingungen unterscheiden, teilte die Telecom Control am Montag mit. Mit WLL können Telefonanschlüsse zum Endkunden per Funk hergestellt werden. (ung/APA, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 16. 1 . 2000)