Wien - Hohe Investitionen in Telekomeinrichtungen sehen Hoteliers in Zukunft. "Wir gehen davon aus, dass die Adaption bestehender Räume auf einen moderne Hightech-Infrastruktur zwischen 300.000 und 550.000 Schilling pro Zimmer ausmachen kann", sagt Thomas Reisenzahn von der Österreichischen Hoteliervereinigung, "und es wird für den Hotelier extrem wichtig, von vornherein auf die richtigen Standards zu setzen."

Die Hoteliervereinigung (ÖHV) ist deshalb eine Kooperation mit Siemens sowie der italienischen Einrichtungsfirma Selva eingegangen, um abzuchecken, welche Technologien sinnvollerweise in Zukunft benötigt werden und wie dabei ein Zimmer Gemütlichkeit bewahren kann.

Angelpunkt der Überlegungen ist, dass neue Technologien auf drahtlose Vermittlung oder auf bestehende Leitungen aufsetzen. Reisenzahn: "Stemmen kostet viel Geld und ist in historischen Gebäuden oft gar nicht möglich." Am liebsten sind Reisenzahn so genannte Powerline-Technologien (PLC), also Verbindungen über die Steckdose, von denen es bereits Pilotprojekte von diversen Energieversorgern gibt.

Zusammenwachsen von Digital-TV und Internet

Außerdem wird dem Hotelfernseher in Zukunft mehr Funktion zukommen. Mit dem Zusammenwachsen von Digital-TV und Internet wird es den Hotelbetreibern möglich, Spielfilme aus dem Netz herunterzuladen und eventuell auf DVD für den Gast zu speichern. Ein- und Auschecken, Room Service und Radio hören sollen auch über den Fernseher möglich werden.

Für Internet im Hotelzimmer, so Reisenzahn, wird es drei Möglichkeiten geben: Über den Laptop, über das Fernsehgerät oder über ein Terminal, das sich der Gast an der Rezeption ausleiht. Siemens hat so ein Terminal im Prototyp hergestellt, das SIMpad genannt wurde und über eine Schnurlosverbindung verschiedenste Hotelservices anbietet. (Johanna Ruzicka, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 16. 1 . 2000)