Wien - Im Fall der ominösen Anzeigen zum Kauf von Aktien und Optionsanleihen des Wiener Telekom-Betreibers CyberTron werden nun neuerlich Details bekannt, die in befassten Kreisen am Montagnachmittag den Verdacht auf eine "windige Geschichte" erhärteten. Zumindest eine der drei aufgetauchten Anzeigen soll von einer "Firma" namens "Van Smiert, Tekely@partner" aufgegeben worden sein. Der Sitz dieses Unternehmen soll die Avenue Ceramique 300 in Maastricht sein. Ein Unternehmen namens Van Smiert ist jedoch an dieser Adresse nicht bekannt. Wenig verwunderlich daher, dass die Auftragsfaxe dem Vernehmen nach nicht aus den Niederlanden, sondern aus Wien kamen. Eines wurde aus einem Copyshop in der Wiener Wagramer Straße versandt, das andere stammte aus einem Postamt in Wien-Meidling. Die Faxe wurden vergangene Woche verschickt. Als Unterzeichner eines der Fax-Aufträge und der darauf folgenden Bestätigung scheint ein gewisser "Frank Liebermann" auf. Mit dem Namen kann CyberTron-Vorstandssprecher Christoph Senft allerdings nichts anfangen: "Diese Person ist mir völlig unbekannt", so Senft. "Er hat sich weiterhin nicht bei CyberTron gemeldet", sagte Senft am Dienstag. Angeblicher Inserent meldete sich beim ORF Ein Informant, der sich als der CyberTron-Inserent ausgibt, der am Montag mit einer Annonce im "Kurier", im deutschen "Handelsblatt" und in der "Financial Times Deutschland" für Aufsehen sorgte, hat sich Montag Abend gemeldet. In einem E-Mail an eine ORF-Journalistin erklärte der Absender, der sich wie bereits der Auftraggeber der Inserate als "Frank Liebermann" ausgab, er vertrete eine Gruppe von internationalen Investoren, die vorerst nur eine Minderheitsbeteiligung an CyberTron anstrebten. Noch am Dienstag werde er sich jedoch mit der Bundeswertpapieraufsicht (BWA) in Kontakt setzen und Klarheit in die Sache bringen, denn die Annonce habe "wesentlich mehr Staub aufgewirbelt als erwartet", so der angebliche Inserent gegenüber der Journalistin. Die Echtheit der Nachricht ist jedoch unsicher. Die E-Mail wurde von einer anonymen Adresse des Web-Mail-Anbieter Yahoo verschickt. Im ORF betonte man allerdings in der "ZiB3", dass der Absender erstaunlich gut informiert zu sein schien. (APA)