Auf dem PC sind sie schon längst ein anerkanntes und beliebtes Genre: die Ego-Shooter, doch erst seit einiger Zeit machen diese Spiele auf vor Konsolen nicht Halt. Während viele Experten mit einer weiteren Umsetzung eines Lara Croft-Abenteuers für den Start der PS 2 rechneten, kam Alles anders als man dachte. Durch die Zeit mit Kind und Kegel und einer Waffensammlung Eidos Interactive und die englischen Entwickler von Free Radical Design, die schon an der Entwicklung von „James Bond Silver Eye“ für den N64 mitarbeiteten, brachten für Sonys neueste Konsole einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Ego-Shooter heraus. Ziel des Spiels ist die Vernichtung einer außerirdischen Rasse, den sogenannten Timesplitters, die schon seit Jahrhunderten unterlegene Kulturen manipulieren und unterwerfen. Diese Aliens leben außerhalb von Raum und Zeit und nutzen magische Kristallscheiben um Zwietracht, Hass und Angst in die Welt zu setzen. Im 20. Jahrhundert bricht nun eine Gruppe wagemutiger Agenten auf, diesen Lebensformen ein Ende zu setzen. 100 Jahre Kampf und Krampf Soweit nun die Hintergrundstory und schon kann es los gehen: Das Spiel erstreckt sich über eine 100-jährige Zeitperiode und startet im Jahr 1935. In diesem Jahr muss in einer Pyramide ein Artefakt gefunden und in Sicherheit gebracht werden. Dem Spieler stehen dabei epochentypische Waffen, wie Schrotflinten und Handgranaten zur Verfügung. Je weiter man in der Zeit reist desto moderner werden die Waffen. So kann man in der nächsten Periode schon mit Uzis in einem chinesischen Haus herumballern und später, in der beklemmenden Enge einer Raumstation mit Laserwaffen sein Glück bei der Alienjagd versuchen. Je weiter man spielt, desto mehr Level stehen zur Auswahl Doch das Ziel hat man noch lange nicht erreicht; sobald die drei Anfangslevel bestanden wurden, werden die nächsten Drei freigeschalten. Hier müssen nun Zombies aus Dörfern und Häusern vertrieben werden, eine Chemiefabrik muss von allerlei Getier gesäubert werden und auf einem trostlosen Wüstenplaneten warten allerhand Kampfroboter. Sämtliche Spielfiguren und Level werden später auch in der Arcade-Version freispielbar. Zwar sind die Level verhältnismäßig klein und wenig abwechslungsreich, auch der inkludierte Leveleditor kann daran nicht viel ändern, aber die Grafik ist gut gelungen und läuft ruckelfrei und ohne andere lästige Störungen ab. Wie bei allen PS 2-„Anfangsspielen“ sind die Möglichkeiten der Konsole bei Weitem nicht ausgelastet. Alleine und doch zu Viert Der Story-Modus ist für Kenner dieser Genres doch etwas zu langweilig und die Level, wie schon erwähnt zu kurz. Dafür entschädigt aber ein Deathmatch unter Freunden für Vieles. Bis zu vier Spieler können gleichzeitig antreten um in verschieden Modi ihre Kräfte zu beweisen. Vom „einfachen“ Deathmatch“, in dem sich viele Einstellungen (wie etwa Schwierigkeitsgrad, Zeitlimit und Gewinnpunkte) zu verändern sind, über das „BagTag“ bei dem ein Gegenstand möglichst lange im Besitz des Spielers sein muss, bis hin zum „Capture the Bag“, wo Objekte vom Gegner zu holen und in den eigenen Teleporter-Raum zu bringen sind, ist Alles möglich. Diese Modi bringen mit den richtigen Leuten wirklich eine Menge Unterhaltung und machen die Anschaffung von Timesplitters durchaus lohnenswert. Selbst bei einer vierfachen Splittscreen gibt es kaum Probleme und auch über mangelnde Übersicht kann man sich nicht beklagen. Sonst ist Alles vorhanden wodurch sich ein guter Ego-Shooter auszeichnet: viele Waffen, unendliche Munition, hübsche Szenarien, gute Musik und clevere Computergegner. Etwas störend sind allerdings die eingeblendeten Mitteilungen wie etwa: „ Habe das Raketenwerfer“, aber es ist ja auch kein Deutschkurs sondern ein durchaus empfehlenswertes Spielchen, also werden wir ein Auge zudrücken. (gk)