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Ftoto: Techt/APA
Wien - Der Euro sei zu einem "stabilen Anker für Europa und das internationale Finanzsystem" geworden, erklärte am Dienstag der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Klaus Liebscher. Er ist überzeugt, dass die Euro-Bargeldeinführung Anfang 2002 die Akzeptanz des Euro auch in der Bevölkerung fördern wird. Bei einer Euromoney-Konferenz in Wien begrüßte der OeNB-Gouverneur die "neue Dynamik im EU-Erweiterungsprozess", die nach dem Rat von Nizza und unter schwedischer Präsidentschaft spürbar sei. Zugleich warnte er vor "überambitionierten" Zielen in den Beitrittsländern selbst. Überambition könnte nämlich rasch zu Glaubwürdigkeitsverlusten führen und wäre im langfristigen Aufholprozess dieser Länder sogar kontraproduktiv, wenn sie nicht von realer Wirtschaftsentwicklung gestützt würden. Schnellerer Wachstumspfad Wichtig sei für die Transformationsländer ein schnellerer Wachstumspfad als in der EU, meint Liebscher. Strukturreformen und die Sicherung der Preisstabilität seien in den Transformationsländern und EU-Beitrittskandidaten wesentlich, um neben der legalen Konvergenz auch die reale Konvergenz herzustellen. Der OeBN-Gouverneur warnte in dem Zusammenhang davor, die Maastricht-Kriterien aufzuweichen oder neue Konvergenzkriterien einzuführen. Für eine Teilnahme an der Währungsunion seien die Maastricht-Kriterien ebenso strikt und dauerhaft zu erfüllen wie für die bisherigen Währungsunion-Teilnehmer. Der Erfolg des Euro ist laut Liebscher auch an den Fortschritten in der Inflationsbekämpfung und an der wirtschaftlichen Konvergenz ablesbar. Mit 2,3 Prozent in den Monaten Jänner bis November 2000 weise der Euro-Raum eine der weitweit niedrigsten Inflationsraten auf. Das Wirtschaftswachstum habe das höchste Niveau der letzten zehn Jahre erreicht. Inflationsentwarnung konnte Liebscher auch heute nicht geben: Auf mittlere Sicht gebe es immer noch "Elemente von Aufwärtsrisiken" für die Preisstabilität, die man weiterhin genau beobachten werde. (APA)