Wien - Die geplante Privatisierung der tschechischen Großbank Komercni banka geht in die Endphase. Am kommenden Montag, den 22. Jänner startet das Due Diligence-Verfahren, so der für Osteuropa zuständige Bank Austria-Vorstand Erich Hampel, am Dienstag beim von Euromoney veranstalteteten Central and Eastern European Issuer and Investor Forum in Wien. Im Rennen um den 60-prozentigen Staatsanteil sind nach wie vor vier ausländische Institute, darunter HypoVereinsbank/Bank Austria (HVB/BA). Eine Entscheidung über den Zuschlag soll noch im ersten Quartal fallen. Die Prager Regierung erwartet nach früheren Angaben einen Preis von deutlich über 45 Mrd. Kronen (1,3 Mrd. Euro/17,6 Mrd. S). Neben HVB/BA bewerben sich auch noch der italienische UniCredito sowie die französischen Banken Credit Agricole und Societe Generali um die Komercni banka. Die HVB/BA-Gruppe ist nach eigenen Angaben die drittgrößte Auslandsbank in Tschechien und beschäftigt insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter. Strategischer Investor Der stellvertretende tschechische Finanzminister, Jan Mladek, nannte die Kriterien, nach denen die Regierung den Zuschlag erteilen werde: Es müsse sich um einen echten strategischen Investor handeln, also um eine Kommerzbank, dieser müsse bereit sein, einen Mehrheitsanteil von 51 Prozent zu übernehmen, damit er sich nicht mit einer kleineren Beteiligung "aus der Verantwortung davon stehlen könnte". Außerdem müsse das Rating des Bewerbers besser sein als die Bonität des Landes. Bei der Beurteilung des Offerts werde es nicht nur um den gebotenen Kaufpreis gehen, sondern wesentliche Bedeutung werde auch den zu erwartenden Direktinvestitionen zukommen, so Mladek. "Die besten Chancen hätte jemand, der uns auch eine BMW-Fabrik errichtet". (APA)