Wien - Eine Absage an die Bahnhofsoffensive der ÖBB im ursprünglich gewünschten Ausmaß erteilt Verkehrsministerin Monika Forstinger heute Dienstag in einer Aussendung. Seitens ihres Amtsvorgängers (Michael Schmid) sei keine vertragliche Zusage in der Höhe von 5,6 Mrd. S gemacht worden, gab Forstinger bekannt. Die ÖBB solle "in Sparzeiten die beschränkten Mittel so einsetzen, dass der Kundennutzen am größten" sei. Das könne wohl kaum die Profilierung durch städtebauliche Großprojekte sein, so Forstinger weiters. Daher sollten seitens der ÖBB "Umschichtungen und Evaluierungen" durchgeführt werden, um funktionstüchtige Bahnhöfe zu gewährleisten. Es stelle sich ohnehin die Frage, warum in diesem Bereich in der Vergangenheit so wenig passiert sei. "Bevor großzügig an den Umbau von Bahnhöfen herangegangen wird, sollte man lieber die Priorität auf Waggons und Schieneninfrastruktur legen", so Forstinger. Nachdem seit zwei Jahren von der Bahnhofsoffensive geredet werde, hätte man auch Zeit gehabt, private Investoren zu finden. Bahnhöfe in Großstädten, die als Einkaufszentren oder Bürogebäude gestaltet werden, könnte auch die private Wirtschaft errichten. "Hier liegt das Versäumnis bei den ÖBB", so die Verkehrsministerin. Jegliche Kritik in ihre Richtung weist Forstinger dagegen "entschieden zurück". Als Schwerpunkte sollten bei der Bahnhofsgestaltung beispielsweise Sanitärbereiche und behindertengerechte Ausbauten gelten. Für "architektonische Profilierungswünsche auf Kosten der Steuerzahler" sei sie "nicht zu haben". (APA)