Bagdad - Der Irak hat eine Rückkehr der UNO-Waffeninspekteure und die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf Grundlagen der letzten Resolution des UNO-Sicherheitsrates kategorisch abgelehnt. Die Waffeninspekteure seien zu lange geblieben und hätten zu viel Unglück angerichtet, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Tarik Aziz am Dienstag in Bagdad. Die irakische Führung habe auch schon hundertfach erklärt, dass sie sich nicht mit der UN-Resolution 1248 vom Dezember 1999 beschäftigen werde. Nach den Worten von Aziz ist der Irak zu einem Dialog und einem Wechsel zum Besseren bereit, falls die neue US-Regierung eine andere Politik als die Clinton-Administration einschlage. Der Irak werde auf jede gute Geste antworten. Generelle Ansicht im Irak sei jedoch, dass es keinen Unterschied mache, welche US-Regierung an der Macht sei. "Kuwait Teil einer Verschwörung gegen den Irak" Aziz lehnte eine Entschuldigung für den Einmarsch in Kuwait vom August 1990 ab. Kuwait sei Teil einer Verschwörung gegen den Irak gewesen und habe deshalb bekommen, was es verdient habe. Präsident Saddam Hussein sei ein Symbol des Widerstandes, der Ehre und Souveränität im Irak und der arabischen Welt geworden, sagte Aziz. Auf eine entsprechende Frage sagte er, Saddam Hussein sei in guter körperlicher Verfassung. Nach unbestätigten Berichten soll Hussein einen Schlaganfall erlitten haben. Für Mittwoch früh - zur Zeit der ersten Bombenangriffe auf Bagdad vor zehn Jahren am 17. Jänner 1991 - ist in der irakischen Hauptstadt ein Demonstrationszug geplant. Außerdem wird eine Fernsehansprache von Saddam Hussein erwartet. Die irakische Invasion in Kuwait Anfang August 1990 führte nach erfolglosen Verhandlungen zu der Offensive einer alliierten Streitmacht unter Führung der USA. Am 25. Februar befahl Saddam Hussein den Rückzug aus Kuwait. Zwei Tage später ordnete der damalige Präsident George Bush die Einstellung der Angriffe an. (APA/dpa/AP)