Rom - Der Geschäftsführer des italienischen Modekonzerns Gucci, Domenico De Sole, hat den französischen Konkurrenten Luis Vuitton Moet Hennessy (LVMH) an die europäische Kartellbehörde verklagt. Nach Angaben der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" (Mittwochausgabe) wirft De Sole LVMH Missbrauch seiner Führungsposition auf dem Lederwarenmarkt vor. Seit Monaten ist zwischen Gucci und LVMH ein Krieg im Gange. Im November hatte De Sole den französischen Gegner wegen Verleumdung verklagt. LVMH hatte in einem Schreiben an die Handelskammer in Amsterdam die Gucci-Leiter De Sole und Tom Ford der persönlichen Bereicherung auf Kosten des Unternehmens vorgeworfen. Sie sollen angeblich im Frühjahr 1999 acht Mill. Gucci-Aktien, das sind acht Prozent des Kapitals, in Form von Optionen im Gegenwert von 800 Mill. Dollar (850 Mill. Euro/11,7 Mrd. S) erhalten haben. Die Initiative Guccis gegen LVMH ist das letzte Kapitel eines langen Streits zwischen den beiden Modekonzernen. Kern des Streites ist eine Kapitalerhöhung des in den Niederlanden ansässigen Gucci im Frühjahr 1999, um das sich LVMH wie auch die französische Handelskette Pinault Printemps Redoute (PPR) bemüht hatten. Dabei hatte PPR mit 42 Prozent der Anteile das Rennen gemacht, während LVMH nur auf 20,6 Prozent kam. (APA)