Paris - Wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung haben französische Ermittler am Mittwoch bei der zentralen Gesundheitsbehörde DGS in Paris eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Nach Justizangaben wurde die Durchsuchung von Ermittlungsrichterin Marie-Odile Bertella-Geffroy veranlasst. Sie geht dem Verdacht nach, dass durch fahrlässige Entscheidungen bei der Bekämpfung der Rinderseuche BSE das Leben von Menschen aufs Spiel gesetzt wurde. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit BSE gilt als Auslöser der beim Menschen tödlich verlaufenden neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nvCJK). Ende vergangenen Jahres waren in Frankreich die ersten Todesfälle mit der neuen CJK-Variante aufgetreten. Die Direction Generale de la Sante (DGS) untersteht dem französischen Sozialministerium. Klage der Hinterbliebenen Die Klage gegen die französischen Behörden, die britische Regierung und die Europäische Union wurde am 17. November von den Hinterbliebenen zweier CJK-Opfer eingereicht. Daraufhin leitete die Justiz ein formelles Ermittlungsverfahren ein. Mit der Untersuchung soll geklärt werden, ob die amtlichen Stellen in den Jahren seit dem Bekanntwerden der ersten BSE-Fälle in Großbritannien 1986 ihren Pflichten zum Schutz der Bevölkerung nachgekommen sind oder nicht. (APA)