Foto: African American Cultural Center
Niamey/Niger - Erstmals findet in Niamey, der Hauptstadt der Republik Niger, ein Kongress des African Solar Programme (ASP) statt. Die Veranstaltung, die vom 22. bis 25. Januar dauert, befasst sich mit der Umsetzung des World Solar Programme, dessen Ziele beim World Solar Summit in Harare im September 1996 festgesetzt wurden. Das Projekt wird von der Unesco betreut. Im Vordergrund der Konferenz steht insbesondere die soziale und wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Gebiete durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Diese Energiequellen sind lokal produzierbar, lokal auslieferbar und schützten darüber hinaus die Umwelt, so ein Sprecher der Unesco. Die Projekte müssen in erster Linie auf die dringenden Notwendigkeiten dieser Länder Bedacht nehmen. Nahezu 75 Prozent der ländlichen Bevölkerung verfügen über keinen Zugang zu einer öffentlichen Energieversorgung. Sie gewinnen Strom vielfach mit Hilfe von Generatoren und kochen mit gesammelten Holz. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO wird sich diese Situation noch verschärfen. Außerdem befürchten die Wissenschaftler durch Abholzung ein weiteres Ausbreiten von Wüstengebieten. Das "Solar Village"- Projekt der Unesco beobachtet das Gesamtgeschehen und will ländliche Gebiete mit Hilfe von Solar-Energie versorgen. Damit soll gleichzeitig auch eine Landflucht jüngerer Bewohner in die großen Städte eingeschränkt werden. Die zwei fundamentalen Prioritäten des Projektes betreffen die Schaffung von sauberem Trinkwasser und die Erziehung der Landbevölkerung durch ausgebildete Trainer. Dafür ist neben der multilateralen Zusammenarbeit auch die finanzielle Hilfe durch internationale Fonds wie der Europäischen Kommission, der Weltbank, aber auch durch zahlungskräftige private Investoren notwendig. Die Konferenz in Niamey soll den Beginn des Solar-Zeitalters in Afrika dokumentieren. Zur Konferenz werden neben regionalen Vereinigungen wie der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) auch Vertreter der Europäischen Kommission, der World Solar Commission und der Unesco erwartet. (pte)