Bonn - Am Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Bonn ist ein bisher bundesweit einmaliges Internetprojekt gestartet. Es ermöglicht krebskranken Kindern den Unterricht am Krankenbett. Damit betroffene Kinder und Jugendliche während ihrer stationären Chemotherapie den Kontakt zu ihrer Schule halten können, überträgt eine Kamera via Internet das Unterrichtsgeschehen in die Klinik. Dafür wurde zunächst für eine Krebspatientin der Klinik eine WebCam in dem Klassenzimmer ihrer Schule installiert, von der die Daten auf einen Server im Krankenhaus gelangen. Die Schülerin kann den Unterricht dann entweder direkt per Laptop verfolgen oder später als Aufzeichnung ansehen. Nach Angaben des Leiters der Krebsabteilung, Udo Bode, sollen die krebskranken Schüler so besser den Kontakt zu ihrem heimischen Umfeld halten. Da sich die anstrengende Chemotherapie oft über Monate hinziehe, fielen die Kinder sehr leicht aus der Klassengemeinschaft heraus. Das Modell der Vernetzung mit der Schule sei für alle Langzeittherapien denkbar. Den Initiatoren zufolge ist es derzeit noch nicht möglich, dass sich die Kinder vom Krankenbett direkt in den Unterricht einschalten können, dies sei aber langfristig geplant. Ziel der Klinik ist es, so die Projektkoordinatorin Renate Pfeifer, alle Patienten der 17 Betten umfassenden Station mit ihren Schulen zu vernetzen. Einer der Technikpartner ist unter anderem die Deutsche Telekom.(pte)