New York - Bereits vor dem Anschlag auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" im Oktober sind die US-Behörden nach Angaben der "New York Times" auf ein mögliches Attentat in Jemen hingewiesen worden. Einer der vier Tatverdächtigen, die gegenwärtig wegen der Bombenattentate auf zwei US-Botschaften in Afrika vor Gericht stehen, habe "wertvolle Informationen" zu einem möglichen Anschlag in Jemen angeboten, berichtete die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf ein Gerichtsdokument. Bei dem Verhör in den Tagen nach den Botschaftsanschlägen sei ihm dafür begrenzte Straffreiheit angeboten worden. Bei dem Anschlag auf die "USS Cole" waren im Oktober 17 Seeleute getötet worden. Bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 waren 224 Menschen ums Leben gekommen. Fünf Millionen Dollar Belohnung Ob die Ermittler den Hinweisen des 23-jährigen Angeklagten Mohamed Raschid Daud el Owhali aus Saudi-Arabien nachgingen, konnte die "New York Times" nach eigenen Angaben nicht ermitteln. Weder das FBI noch die Klägeranwälte und Verteidiger hätten dazu Stellung nehmen wollen. Owhali wird zusammen mit drei anderen Tatverdächtigen in New York der Prozess wegen der Bombenanschläge auf die US-Botschaften gemacht. Alle Tatverdächtigen beteuerten bisher ihre Unschuld. Die Ermittler gehen von einer Verbindung der Angeklagten zu dem seit langem gesuchten Moslemfundamentalisten und mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden aus. Die USA setzten am Dienstag eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (5,32 Mill. Euro/73,2 Mill. S) für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Attentäter auf die "USS Cole" führen. Die jemenitische Polizei hatte einen Verdächtigen festgenommen, der bin Laden in den Zusammenhang mit dem Anschlag gebracht hatte. (APA)