Wien - Österreichs jüngster Handyfunker kommt nicht zur Ruhe. Knapp einen Monat nach dem Ausstieg von ÖBB, Verbund und Citykom stehen bei Tele.ring abermals Veränderungen an. Die Mobilfunktochter des britischen Handyriesen Vodafone, die am Donnerstag ihren 150.000 Kunden feierte, soll wieder einen Partner bekommen. Tele.ring-Geschäftsführer Hartmut Kremling erwartet, dass bis zum Sommer entschieden sein sollte, ob und wer künftig mitmischt. "Niemand weiß in dieser Branche allerdings heute, wem er in einem Jahr gehört." Branchenkenner schließen nicht aus, dass die von Mannesmann gegründete und in einer aufsehenerregenden Übernahmeschlacht von Vodafone übernommene GSM-Firma auch zur Gänze verkauft werden könnte. Bei rein finanztechnischen Veränderungen besteht laut Telekom Control keine Gefahr, dass Tele.ring die Funklizenz verliert, sofern gewährleistet ist, dass der neue Eigentümer keine andere GSM-Lizenz besitzt. Die neue UMTS-Lizenz wurde überhaupt von der Mannesmann 3G ersteigert.

Tele.ring selbst versucht indes seit acht Monaten, Kunden zu gewinnen. Das selbst gesteckte Ziel von 100.000 Kunden sei um 50.000 übertroffen worden. Punkten will man bei jenen Schichten, die häufig mit dem Laptop unterwegs sind. Diese können ihre Daten seit Donnerstag schneller übertragen, denn Tele.ring hat die neue Handytechnik GPRS eingeführt. "Wir haben einige Tausend Endgeräte parat und können sofort loslegen", kündigte Kremling an. Das schnelle Surfen vom Handy aus kostet monatlich zusätzlich 199 S, wer alles inklusive (WAP, Web und GPRS) haben will, zahlt 599 S. (ung/DER STANDARD, Printausgabe 19.1.2001)