Kunst und Kultur
Schmetterlinge schlafen nicht
Produktion "Schlaf" wiederaufgenommen
Nach dem großen Erfolg der Produktion "Schlaf" im Dezember, gibt
es nun die Wiederaufnahme im Theater ohne Grenzen:Schlaf
Schmetterlinge schlafen nicht.
Delphine schlafen abwechselnd mit nur einer Hirnhälfte.
Katzen schlafen nicht nur, sondern haben intensive Traumphasen.
Menschen auch.
Die Schlafforschung der letzten Jahrzehnte hat viele von den Rätseln
dieser scheinbar inaktiven Aktivität, die wir Schlaf nennen, gelöst,
doch es gibt immer noch ein Restgeheimnis. Fest steht, dass der Schlaf zu
den vitalen Bedürfnissen des Körpers zählt: ohne ihn beginnen
wir zuerst zu halluzinieren, der Körper rastet aus, und erzwungener
Schlafentzug führt zum Tod.
Theorien über die Lebensnotwendigkeit des Schlafs gibt es
unterschiedliche. Die extravagante von P. Fluchaire, daß wir uns im
Schlaf
von der noch immer ungewohnten Anstrengung des aufrechten Gangs erholen
müssen, ist eher ein Kuriosum; wissenschaftlich
fundierter ist jene, daß der Schlaf eine Aktivität für das Gehirn vom
Gehirn ist, die nicht nur der Regeneration dient, sondern auch
Erfahrenes sortiert, speichert oder löscht.
REM-Phasen
Eine wichtige Aufgabe bei diesem Vorgang spielt das Träumen, das am
lebhaftesten in den sogenannten REM-Phasen vor sich geht,
aber, uns unbewusst, auch im Tiefschlaf stattfindet. Dass der Schlaf in
unterschiedlichen Phasen der Gehirnaktivität abläuft, gehört zu den
allgemein bekannten Ergebnissen der Schlafforschung.
Diesen Schlafphasen folgt auch der Rhythmus dieses Abends, der als
theatralischer Essay das Thema Schlaf und Traum umspielt. So
wie der REM-Schlaf paradox genannt wird, weil die Gehirnaktivität der
des Wachzustands ähnlich ist, so ist dieses Projekt ein
paradoxes, da es im Wachen den Zustand des Nicht-Wachen nacherzählt.
Ein Wachtraum vom Schlafen, der sich selber träumt, zieht das
Erzähltheater die ZuschauerInnen in einen sanften Strom von Bildern
und Erlebnissen, der sie am Ufer zwischen Traum und Wachen dahintreiben
lässt. Eine Einladung an das Publikum, sich selbst zu
vergessen, um sich wiederzufinden.