Rom - Italiens rechte Nationalallianz sieht sich in Hinblick auf die Parlamentswahlen im Frühjahr mit der Konkurrenz der italienischen "Haider-Partei" konfrontiert. Die "liberale Volkspartei", die bei einem Gründungskongress im Februar in Rom offiziell aus der Taufe gehoben wird, hofft, der AN von Gianfranco Fini Stimmen wegzunehmen. Mehr Sicherheit in den italienischen Städten und der Kampf gegen die illegale Einwanderung sind die Schwerpunkte, auf die beide Parteien setzen. Die AN zeigt sich siegessicher. "Wir fürchten die 'Haider-Partei' nicht", sagte AN-Sprecher Adolfo Urso. "Haider ist ein Ausdruck der politischen Kultur Österreichs, wir glauben kaum, dass eine italienische Partei, die sich an seinem Programm orientiert, bei uns an Fuß fassen kann", erklärte Urso am Samstag in der norditalienischen Stadt Padua, wo die konkurrierende liberale Volkspartei ihren Hauptsitz hat. "Wir sind von Haiders Ideen sehr weit entfernt. Wir sind für das vereinte Europa und für die europäische Integration. Wir wollen für ein stärkeres Europa im europäischen Rahmen arbeiten", erklärte Urso. Keine Ausleinderfeindlichkeit, kein Rassismus Laut der AN sind der italienischen Rechten Ausländerfeindlichkeit und Rassismus fremd. "Wir fördern eine geregelte Immigration. Wir sind gegen die illegale Einwanderung, wir bekämpfen aber auch jede Form von Rassismus", sagte Urso. Die "Liberale Volkspartei" plant die Gründung einer internationalen Bewegung, die sich für "ein Europa der Völker gegen das Europa der Bürokraten" einsetzen will. Der Chef des "Partito Liberalpopolare", Diego Volpe Pasini, traf vergangene Woche in Klagenfurt einige Mitarbeiter des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider, um sein Projekt einer "großen europäischen Bewegung" zu diskutieren. Volpe Pasini lud Haider zum Gründungskongress der Partei in Rom ein. Engere Zusammenarbeit mit Haider "Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit Haider enger wird. Haider ist für uns nicht nur ein großer europäischer Politiker, sondern eine Person, die die Ideologie der Freiheit für alle europäischen Völker verkörpert", so Volpe Pasini. Die "Liberale Volkspartei" teilt Haiders Wahlprogramm in puncto Immigration und fordert einen Austritt Italiens aus dem Schengen-Raum, sollte Rom seine Einwanderungspolitik nicht sofort grundlegend ändern. (APA)