Jerusalem - Die Chancen für ein umfassendes Friedensabkommen mit den Palästinensern noch vor der israelischen Ministerpräsidentenwahl am 6. Februar sind nach Ansicht des früheren israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres zurzeit "gering". Peres sagte am Samstag nach Angaben des israelischen Rundfunks, "die Probleme sind komplex und die kurze Zeit, die bis zur Wahl bleibt, wird es schwer machen, ein Abkommen zu schließen." Am Vortag hatte der palästinensische Parlamentspräsident Ahmed Korei gesagt, israelische und palästinensische Unterhändler würden voraussichtlich schon an diesem Sonntag "intensive Verhandlungen" über ein dauerhaftes Friedensabkommen aufnehmen. Israels Ministerpräsident Ehud Barak und seine wichtigsten Minister wollten am Samstagabend darüber entscheiden, ob sie an den von Palästinenserpräsident Yassir Arafat vorgeschlagenen Marathonverhandlungen im ägyptischen Badeort Taba am Roten Meer teilnehmen werden. Offizielle Entscheidung vertagt Barak hatte am Freitag eine offizielle Entscheidung über die Aufnahme von neuen Verhandlungen über ein dauerhaftes Friedensabkommen mit den Palästinensern vertagt. Eine offizielle Begründung für die Vertagung der israelischen Entscheidung wurde nicht gegeben, doch hieß es in Jerusalem, der am Vorabend bekannt gewordene Mord an einem 16-jährigen Israeli in Ramallah (Westjordanland) sei der Grund. Arafat hatte vorgeschlagen, dass Delegationen beider Seiten von diesem Sonntag in Taba am Roten Meer Verhandlungen "rund um die Uhr" über ein dauerhaftes Friedensabkommen aufnehmen. Sollten diese Verhandlungen sich positiv entwickeln, sollten die politischen Führer beider Seiten zu den Verhandlungen stoßen, um die nötigen Entscheidungen zu treffen. (APA/dpa)