Inland
"Binder-Brief" soll neu überprüft werden
"Format": Ergänzende Fragen sollen geklärt werden
Wien - Untersuchungsrichter Stefan Erdei hat einen neuen
Gutachter mit der Überprüfung des umstrittenen "Binder-Briefs"
beauftragt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner
neuesten Ausgabe laut Aussendung vom Sonntag. Es geht um einen für
Jörg Haider belastenden Brief, der bei einer Hausdurchsuchung im
Keller von Haiders Leibwächter, Horst Binder, gefunden wurde.
Binders Unterschrift darauf sei gefälscht, hatte der Graphologe
Walter Muckenschnabel Ende November in einer Schriftanalyse erklärt.
Diese Auskunft ist Erdei offenbar nicht genug. "Das ergänzende
Gutachten soll jene Fragen klären, die Professor Muckenschnabel in
seiner Expertise nicht ausreichend abklären konnte", so der
U-Richter.
Fortschritte könnten die Ermittler der Sonderkommission rund um
den Oberösterreichischen Sicherheitsdirektor Heimo Siegel
verzeichnen, hiess es weiter. Bis dato wurden 97 Prozent aller
fragwürdigen Abfragen im EKIS-System über Prominente abgeklärt: "In
keinem einzigen Fall konnten wir einen politischen Hintergrund
aufklären", berichtet ein in die Ermittlungen involvierter hoher
Beamter. Siegel selbst wollte diesen Sachverhalt "Format" gegenüber
vergangene Woche weder "bestätigen noch dementieren". Noch Monate
sollen hingegen die Überprüfungen der Aktivanfragen von verdächtigen
FP-nahen Polizisten in den Polizeifunkstellen und
Datensicherungstellen der Exekutive dauern. (APA)