Wien - Der Verkauf des oberösterreichischen Viskosefaser-Herstellers Lenzing AG scheint eine spektakuläre Wende zu nehmen. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wolle der Industrielle und Ex-SPÖ-Vizekanzler Hannes Androsch, der bis vor wenigen Wochen noch als neuer Eigentümer gehandelt wurde, sein Offert zurück ziehen. Androsch laut "profil"-Aussendung vom Sonntag: "Ich lasse mich nicht ein drei Viertel Jahr an der Nase herumführen. Unser Angebot vom Dezember steht nicht länger." Der Aufsichtsrat des Lenzing-Eigentümers Bank Austria (BA) hatte die Entscheidung über den Verkauf am 20. Dezember 2000 überraschend auf das erste Quartal 2001 verschoben. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Konsortium um Hannes Androsch und Ex-Bundesforste-Chef Richard Ramsauer 80 Euro je Lenzing-Aktie geboten. Das Offert der britische Finanzgruppe CVC Capital Partners hingegen stand bei 90 Euro, meldete "profil". Laut Androsch sei die Lenzing-Aktie aufgrund des gesunkenen Dollarkurses und der abflauenden Konjunktur mittlerweile nicht nur keine 90 Euro, sondern nicht einmal mehr 80 Euro wert. Androsch: "Der hohe Preis ist nicht mehr zu rechtfertigen." (APA)