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Berlin - Nach jahrzehntelanger Erprobung in Deutschland soll die deutsche Magnetschnellbahn Transrapid ab 2004 im chinesischen Shanghai fahren. In einem Gespräch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji habe das Transrapid-Konsortium am Sonntag in Peking den Auftrag zum Bau der Strecke für die Bahn zwischen dem Flughafen und dem Zentrum von Shanghai erhalten, sagte ein Sprecher des Konsortiums Transrapid International in Berlin. Damit sei der Durchbruch für die Technologie erreicht. Der deutsche Verkehrsminister Kurt Bodewig begrüßte die Entscheidung. Sie werde auch Impulse für eine Anwendung der Magnetschnellbahn in Deutschland geben. Ein Sprecher der am Konsortium beteiligten Siemens sagte, der Auftrag sei kein Prestige-Objekt, für das Verluste in Kauf genommen werden würden. Unterzeichnung am Montag Der Vertrag wird nach Angaben des Transrapid-Sprechers voraussichtlich am Montag unterzeichnet: "Das ist für uns die Öffnung des Weltmarkts. Man kann definitiv von einem Durchbruch sprechen." Der Abschluss werde auch den Plänen über verschiedene Strecken in den USA Auftrieb verleihen. Über die Kosten des Projekts teilte das Konsortium aus ThyssenKrupp Industries und der Siemens AG zunächst nichts mit. Bisher war über ein Volumen von rund 2,6 Milliarden Mark (1,329 Mrd. Euro/18,3 Mrd. S) spekuliert worden. Das Projekt habe auch für die chinesische Seite Demonstrationscharakter, sagte der Sprecher der Transrapid International. Noch im Jahr 2003 solle über eine Verlängerung der Trasse entschieden werden. In Betracht kämen sowohl eine 200 Kilometer lange Strecke von Shanghai nach Hangzhou als auch die bereits seit längerem diskutierte 1.300 Kilometer umfassende Verbindung zwischen Shanghai und Peking. Bereits im November 1999 hatten das chinesische Wissenschaftsministerium und die Transrapid International eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der Volksrepublik nach einer geeigneten Strecke zu suchen. Nach Angaben des Transrapid-Sprechers führten Siemens-Chef Heinrich von Pierer und ThyssenKrupp-Vorstandsmitglied Heinrich Igelbuescher die abschließenden Gespräche mit den chinesischen Behörden. Auftraggeber sei ein chinesisches Konsortium, dessen Führung bei der Stadtregierung Shanghais liege. Zum Transrapid- Konsortium zählt neben Siemens und ThyssenKrupp formal noch die DaimlerChrysler Tochter Adtranz. Adtranz, das an die kanadische Bombardier Inc verkauft werden soll, hat aber seinen Ausstieg aus der Gruppe angekündigt und ist an der Shanghai-Strecke nicht mehr beteiligt. (APA/Reuters/dpa/AP)