Moskau - Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Patruschew, am Montag zum Leiter der militärischen Operation in der Kakukasusrepublik Tschetschenien ernannt. Wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, ordnete Putin zugleich die Reduzierung der militärischen Truppenstärke in der abtrünnigen Provinz an. Das russische Vorgehen in Tschetschenien werde damit nicht beendet, sondern in gleicher Stärke lediglich mit anderen Mitteln fortgeführt, sagte Putin. Seit Beginn des Krieges in der Kaukasus-Republik im Oktober 1999 wurden nach Angaben des Kreml fast 2.600 Soldaten getötet. Putin kündigte laut Interfax an, dass künftig eine Armeedivision von 15.000 Mann und eine Brigade des Innenministeriums von bis zu 7.000 Mann in Tschetschenien stationiert bleiben sollten. Die derzeitige Stärke der vor Ort im Einsatz befindlichen russischen Truppen ist nicht bekannt, aber nach Schätzungen von Militärexperten sind bis zu 90.000 Mann unter dem Kommando des Verteidigungs- und des Innenministeriums im Einsatz. Tschetschenische Rebellen haben bei einem mehrstündigen Feuergefecht in der Stadt Gudermes nach Militärangaben drei russische Soldaten getötet. Der Militärkommandant in der abtrünnigen Kaukasus-Republik, Iwan Babitschew, dementierte jedoch am Montag Berichte der Rebellen, das Gefecht am Sonntag habe mehr als 20 Soldaten das Leben gekostet. Die tschetschenischen Partisanen hatten den Angaben nach vom Gelände eines Krankenhauses aus das Feuer auf russische Posten eröffnet. Die Klinik Nr. 1 in Gudermes wurde bei dem Gefecht, das bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte, völlig zerstört, meldete die Agentur Itar-Tass. Die Rebellen erlitten nach den offiziellen Armeeangaben Verluste. Gudermes, etwa 35 Kilometer östlich der Hauptstadt Grosny, ist die zweitgrößte Stadt in Tschetschenien. (APA/Reuters)