Wien - Die SPÖ fordert den sofortigen Rücktritt der neuen Wiener FPÖ-Spitzenkandidatin Helene Partik-Pable als Vorsitzende des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Causa Euroteam. Als Spitzenkandidatin sei die freiheitliche Abgeordnete nicht mehr in der Lage, einen objektiven Vorsitz in diesem Ausschuss zu führen, argumentierte der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende im Ausschuss, Otmar Brix, am Montag in einer Aussendung. Die SPÖ werde es jedenfalls nicht hinnehmen, dass dieser Untersuchungsausschuss als parteipolitisches Instrument missbraucht werde. "Frau Partik-Pable, halten Sie uns daher nicht weiter am Schmäh und legen Sie sofort ihren Ausschussvorsitz zurück", forderte Brix. Öllinger: Wahlkampf nicht in Ausschuss tragen Auch die Grünen forderten am Montag angesichts der Kür Helene Partik-Pables zur Wiener FPÖ-Spitzenkandidatin einen Wechsel in der Vorsitzführung im Euroteam-Untersuchungsausschuss. "Ansonsten ist zu befürchten, dass der Untersuchungsausschuss tief in den Wiener Wahlkampf hineingezogen wird", meinte der Grüne Abg. Karl Öllinger in einer Aussendung. Und es sei zu befürchten, dass "die Wiener Freiheitlichen wieder einen verhetzenden und menschenverachtenden Wahlkampf führen werden". Dies sei bereits gestern beim Neujahrstreffen in der Rede Jörg Haiders sichtbar geworden. Der Wahlkampf sollte also nicht in die Ausschussarbeit hineingetragen werden. "Das wäre für eine seriöse parlamentarische Aufklärungsarbeit nicht förderlich", so Öllinger. Außerdem würde sich dann "leider die Ausschussarbeit verzögern". Partik-Pable will Vorsitz nicht abgeben Die neue Wiener FPÖ-Spitzenkandidatin Helene Partik-Pable will ihren Vorsitz im parlamentarischen Euroteam-Untersuchungsauschuss bis zur Gemeinderatswahl am 25. März nicht abgeben. Entsprechende Forderungen der SPÖ und der Grünen lehnte sie in der Mittags-"ZiB" am Montag ab. Sie könne auch als Spitzenkandidatin den Ausschuss objektiv führen. "Das eine schließt das andere nicht aus", sagte Partik-Pable. Sie habe auch als Richterin bewiesen, dass sie gewohnt sei, objektiv zu arbeiten. Dem SPÖ-Abg. Otmar Brix warf Partik-Pable "Haxelbeisserei" vor. Brix habe schon vor ihrer Wahl zur Ausschuss-Vorsitzende Kritik an ihr geübt. Nun sehe er eine neue Gelegenheit "für ein kleinliches Hick-Hack". Ihr anfängliches Zögern vor der Übernahme der Funktion der Spitzenkandidatin begründete Partik-Pable mit ihrer persönlichen und familiären Situation. Entscheidend für ihre Zusage sei die "schwierige Situation" der FPÖ gewesen. Die FPÖ sei zwar auf Bundesebene in der Regierung, in Wien habe sich aber an der Linie der FPÖ nichts geändert. Partik-Pable zeigte sich von einem Erfolg bei der Wahl überzeugt. Die Meinungsforscher, die der FPÖ Verluste prophezeien, hätten sich schon oft geirrt. Befragt nach ihrem Wahlziel wollte sie sich auf "keine Zahlenspielereien" einlassen. Sie wolle "möglichst viele Wähler mobilisieren". (APA)