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Foto: Prammer REUTERS
Wien - Die österreichische Jahresinflationsrate von 2,3 Prozent im Jahr 2000, die heute offiziell von der Statistik Austria bekannt gegeben wurde, liegt im Rahmen der von den Wirtschaftsforschungsinstituten Wifo und IHS im Dezember prognostizierten Werte. Im kommenden Jahr werden Verbraucherpreissteigerungen von 1,5 Prozent (Wifo) bis 1,9 Prozent (IHS) erwartet, die nach Ansicht der Experten halten sollten. Bei den Ölpreisen, die im wesentlichen die hohe Inflationsrate verursacht hätten, sei eine - allerdings schon für Sommer erhoffte - Entspannung eingetreten, die heuer Preis dämpfend wirken sollte. Die Überwälzungseffekte der hohen Ölpreise werden aber 2001 weiter wirken. Für heuer gehen die beiden österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitute von einem Ölpreis von 25 bis 26 Dollar je Barrel aus. Nach oben getrieben hätten die Inflationsrate die gegen Jahresende spürbaren Überwälzungseffekte der höheren Energiekosten, die sich auf die Preise von Industrieprodukten - "vom Bleistift bis zur Bekleidung" - ausgewirkt hätten, sagte Wolfgang Pollan, Inflationsexperte am Wirtschaftsforschungsinstitut, am Montag. Hausgemachte Effekte Die so genannten hausgemachten Effekte in Österreich über die Gebühren- und Steuererhöhungen, die die Inflationsrate 2000 um 0,3 Prozentpunkte nach oben trieben, werden sich ab Juni nicht mehr im Verbraucherpreisindex (VPI) niederschlagen. Bis Juni werden sich die Erhöhungen, etwa der motorbezogenen Versicherungssteuer, noch mit 0,2 Prozentpunkten niederschlagen. Im Gesamtjahr 2000 erhöhten sie die Inflationsrate um 0,3 Prozentpunkte, ab ihrer Einführung im Juni 2000 waren es monatlich rund 0,5 Prozentpunkte. Einen deutlichen Anstieg erwarten die beiden Institute für heuer allerdings bei der Kerninflationrate (Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel). Das Wifo prognostiziert eine Erhöhung auf 2,3 Prozent, nach 1,8 Prozent 2000 und 0,8 Prozent 1999. Grund dafür sei neben den niedrigeren Energiepreisen und den voraussichtlich etwas niedrigeren Lebensmittelpreisen auch die etwas höheren Kosten von der Lohnseite, so Pollan. So dürften die Bruttoverdienste (gerechnet auf Vollzeitäquivalent) heuer um rund 3,1 Prozent steigen, nach 2,5 Prozent im Jahr 2000. Dies könnte zu einem leichten Kostenauftrieb bei Dienstleistungen führen. Das Institut für Höhere Studien (IHS) halte weiterhin an seiner mit 1,9 Prozent etwas über den Wifo-Erwartungen liegenden Prognose fest, so Inflationsexperte Helmut Hofer. Dämpfend würden sich heuer die Energiepreise auswirken. Allerdings würden die Überwälzungseffekte wirken. Potenzial nach unten sieht das IHS für den Fall, dass sich die für heuer geplante Liberalisierung des Strommarktes stärker als bisher erwartet auswirken könnten. (APA)