Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/Kisbenedek
Budapest - Jozsef Torgyan, Vorsitzender der in Ungarn mitregierenden Kleinlandwirte-Partei (FkgP) und Agrarminister, ruft in Budapest zum Kampf gegen die "Vierer-Bande" auf, das heißt gegen jene Fraktionsmitglieder der FkgP, die sich die Ablöse des Parteichefs zum Ziel gesteckt haben. Auf der Sitzung des Landesvorstandes wurde der Ex-Fraktions-Vize Laszlo Csucs ausgeschlossen, mit dem sich vier Fraktionsmitglieder solidarisch erklärten. 35 der 44 Fraktionsmitglieder hatten für den Ausschluß gestimmt, wie der ungarische Rundfunk meldete. Laszlo Csucs, stellvertretender Fraktionschef der FkgP, kämpft für eine Änderung des Parteistatuts, nachdem bisher nur der Parteichef das Recht hat, den Landesvorstand einzuberufen. Kritiker sehen die Stellung von Torgyan in der Partei als "unerschütterlich", da eben nur der Landesvorstand einen neuen Parteivorsitzenden wählen kann. Die ausgeschlossenen Fraktionsmitglieder werden als freie Parlamentsabgeordnete ihre Tätigkeit fortsetzen. Wie der ausgetretene Zsolt Lanyi erklärte, wird der Plan weiterverfolgt, Torgyan abzulösen. Lanyi hatte im Vorfeld der Sitzung betont, nicht mit jener Methode einverstanden zu sein, wonach der Parteivorstand "ohne Diskussion" umzusetzen habe, was der Parteichef anordnet. Die innerparteiliche Krise bei den Kleinlandwirten schwächt nach Ansicht von Beobachtern die Mitte-Rechts-Koalition von Ministerpräsident Viktor Orban. (APA)