Kinshasa - Bei einem Massaker in der Demokratischen Republik Kongo (Ex-Zaire) sind rund zweihundert Menschen getötet worden. Nach Berichten der Vereinten Nationen und der kongolesischen Rebellen vom Montag brachen Stammeskämpfe am Freitagabend aus. Angehörige der Lendu-Ethnie griffen demzufolge in der an der Grenze zu Uganda gelegenen Stadt Bunia Angehörige der Hema-Ethnie an. Die dort stationierten Truppen aus dem Nachbarland Uganda hätten mit schwerem Geschütz eingegriffen. Hema-Jugendliche hätten einen Gegenangriff gestartet. "Es war ein richtiges Massaker", sagte Rebellenführer Ernest Wamba dia Wamba der Nachrichtenagentur Associated Press in Kampala. "Nachdem die Lendu den Flughafen von Bunia angegriffen haben, griffen die Hema zu Macheten, zogen durch die Stadt und töteten alle Lendus oder alle, die aussahen wie Lendus", so der Rebellenführer. Es habe Hunderte von Toten gegeben. Einige der Menschen seien bei lebendigem Leib verbrannt worden. Beim Einsatz von Panzern der Armee Ugandas seien rund 60 Menschen getötet worden, berichteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die beiden Volksstämme haben sich wiederholt um Land in der fruchtbaren Region im Nordosten Kongos gestritten. Bei den letzten Kämpfen zwischen November 1999 und Februar 2000 sollen 7000 Menschen getötet worden sein. Die Kämpfe wurden nicht mit den politischen Turbulenzen in der Hauptstadt Kinshasa in Verbindung gebracht. (APA/AP)