Wien - Wie instabile politische und soziale Verhältnisse die Produktion und den Handel mit Drogen begünstigen, erläuterte ODCCP-Sprecher Sandro Tucci am Beispiel Afghanistan: In dem durch interne Konflikte zerrütteten Land betrug die Mohnanbaufläche laut Weltdrogenbericht im Jahr 1999 an die 91.000 Hektar. Im Zuge einer auch klimatisch bedingten Rekordernte wurden damals mehr als 4.500 Tonnen Opium produziert. Verbot der Opium-Produktion Die negativen Auswirkungen in Form reger Exporte ließen nicht lange auf sich warten: Allein im Nachbarland Tadschikistan wurden von Jänner bis Juli 2000 insgesamt 789 Kilogramm Heroin konfisziert, das entspricht der Hälfte jener Menge, die 1998 in den USA beschlagnahmt wurde. Hoffnungen setze die UNO neben einer bereits gesunkenen Ernte im vergangenen Jahr nun auf ein jüngst verhängtes Verbot der Opium-Produktion durch die in einem Großteil des Landes herrschenden Taliban-Milizen. Dieses scheine zu funktionieren, wie sich der Markt in der Region nun entwickelt, sei vorerst aber noch ungewiss, so Tucci. Drogenbekämpfung im Iran Seine Bemühungen zur Drogenbekämpfung deutlich verstärkt hat auch der Iran: Während der Anteil am weltweit sichergestellten Heroin und Morphinen zwischen 1987 und 1988 in der islamischen Republik bei rund neun Prozent lag, hat sich diese Quote zehn Jahre später bereits auf 42 Prozent erhöht. Dafür bezahlte der Iran allerdings einen hohen Preis: An die 2.600 Sicherheitskräfte starben im Zuge von Anti-Drogen-Operationen. Nationale Pläne Im Kampf gegen die Drogenproblematik verfolgt die UNO ambitionierte Pläne: Bei einer Generalversammlung vom 8. bis 10. Juni 1998 wurde vereinbart, dass alle Teilnehmerstaaten nationale Pläne ausarbeiten, die bis 2003 greifen sollen. Außerdem will man bis zum Jahr 2008 messbare Ergebnisse bei der Reduzierung des illegalen Drogenkonsums - ins Auge gefasst ist eine Senkung um 50 Prozent - erzielen. Staaten mit illegaler Suchtmittelernte haben sich zudem zu einem völligen Anbaustopp verpflichtet, der ebenfalls bis 2008 greifen soll. Auf dem UN-Millenniumsgipfel im vergangenen April wurden diese Anstrengungen noch verstärkt. (APA)