Genf - Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat am Montag an die tadschikische Regierung appelliert, ihren Widerstand aufzugeben und die Tausenden afghanischen Flüchtlinge, die seit Monaten in der Grenzregion lagern, ins Landesinnere kommen zu lassen. Nur dort könnten sie von internationalen Helfern vernünftig betreut werden. Die vor den Taliban geflüchteten Menschen, darunter allein 6.000 Kinder, vegetieren ohne sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und ausreichende Lebensmittel in Erdlöchern vor sich hin. Mehr als die Hälfte der Menschen, die vor den fundamentalistischen Taliban in Afghanistan geflüchtet seien, sei krank, Typhus, Malaria und Tuberkulose grassierten, teilte das UNHCR mit. Eine Delegation mehrerer Hilfsorganisationen hatte einen Teil der Flüchtlinge in der vergangenen Woche besucht. 41 Menschen seien seit Oktober gestorben, darunter neugeborene Drillinge. Bei besserer Versorgung seien die meisten Todesfälle zu verhindern gewesen, teilte das UNHCR mit. Die tadschikische Regierung will die Flüchtlinge nicht ins Land lassen, weil sie fürchtet, es könnten sich Kämpfer gegen die Taliban darunter befinden. Sie will ein Übergreifen der Kämpfe auf eigenes Territorium vermeiden.(APA/dpa)