Wirtschaftspolitik
ARGE ÖIAG übt scharfe Kritik am Vorgehen gegen Streicher
"Shareholder-Value in Reinkultur"
Wien - Als "Skandal, wie hier politisch der FPÖ nicht
nahestehende Experten eliminiert werden", bezeichnete der Sekretär
der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der BetriebsrätInnen in der
ÖIAG-Gruppe, Peter Bernaschek, am Montag die Vorgänge um die
bevorstehende Ablöse von Rudolf Streicher als ÖIAG Generaldirektor.
Dass die "Prinzhorn-Connection" im ÖIAG-Aufsichtsrat den in
Fachkreisen anerkannten Manager Dr. Rudolf Streicher "loswerden"
wollte, habe sich ja schon seit längerer Zeit abgezeichnet.
Die Vorgangsweise der Aufsichtsratskreise um "Herrn Heinzel"
(Alfred Heinzel, ÖIAG-Aufsichtsratspräsident) in Bezug auf Streicher
wie auch die angeblich zufällig in der ÖIAG eingelangte Studie von
Morgan Stanley Dean Witter hinsichtlich der Machbarkeit des vollen
Abverkaufs praktisch aller ÖIAG-Beteiligungen zeigten die aktuelle
wirtschaftspolitische Strategie. "Es ist ihnen egal, was mit den
Betrieben und mit den heimischen Arbeitsplätzen geschieht - bei den
ÖIAG-Beteiligungen ebenso wie bei den Zulieferbetrieben und den
industriellen Dienstleistungen - Hauptsache das Geld stimmt," so
Bernaschek in einer Aussendung. "Das ist Shareholder-Value in
Reinkultur. Ob sich da aber nicht einige verrechnen - die Geduld der
ArbeitnehmerInnen hat nämlich Grenzen".(APA)