Detroit - Der US-Großinvestor Kirk Kerkorian hat seinen Anteil am Autokonzern DaimlerChrysler verkleinert. Der Anwalt des Milliardärs, Terry Christensen, berichtete am Montag (Ortszeit), der Verkauf von etwa zehn Millionen Aktien beeinträchtige die Schadenersatzklage von Kerkorian gegen das Unternehmen wegen Irreführung der Aktionäre bei der Fusion von Daimler und Chrysler 1998 nicht. Durch den Aktienverkauf verringerte sich die Beteiligung von Kerkorian auf 2,3 Prozent von 3,3 Prozent. Kerkorian ist der drittgrößte Aktionär von DaimlerChrysler nach der Deutschen Bank (12,9 Prozent) und Kuwait (sieben Prozent). Ein Sprecher der Kerkorian-Firma Tracinda wollte zum Aktienverkauf nicht Stellung nehmen. Auch ein DaimlerChrysler-Sprecher lehnte eine Erklärung ab. Im Jänner hatte allerdings schon die Bank of America bekannt gegeben, aus dem Bestand eines Aktionärs zehn Millionen DaimlerChrysler-Aktien abgegeben zu haben. Diese Aktienzahl entspricht knapp einem Prozent des gesamten Aktienkapitals des Konzerns. Milliardenklage Kerkorian war vor der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler mit 13,75 Prozent größter Aktionär des damaligen US-Autoherstellers gewesen. Im vergangenen November brachte er eine Milliardenklage gegen DaimlerChrysler ein. Kerkorian wirft dem Unternehmen und Vorstandschef Jürgen Schrempp eine Irreführung der US-Börsenaufsicht und der Chrysler-Aktionäre vor. Schrempp habe den Zusammenschluss nicht wie offiziell angegeben als "Fusion unter Gleichen" geplant, sondern es sei eine Übernahme von Chrysler durch Daimler-Benz gewesen. Dagegen argumentiert DaimlerChrysler, es sei damals tatsächlich eine Fusion unter gleichen geplant gewesen. Dass sich die Strategie dann geändert habe und Chrysler eine Division des Stuttgarter Konzerns geworden sei, sei nicht absehbar gewesen. DaimlerChrysler leidet derzeit unter hohen Verlusten seiner US-Tochter. Wegen der Probleme auf dem amerikanischen Markt hat die DaimlerChrysler-Aktie seit April 1999 zwischenzeitlich mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren und war kurzzeitig unter 43 Euro (592 S) gefallen. In den letzten Tagen hat sich der Kurs der DaimlerChrysler-Aktie allerdings wieder ein wenig erholt. (APA/Reuters)