Tampa - Wenn am Abend des 28. Jänner in Tampa, Florida, der Ankick zur 35. Superbowl erfolgt, heißt es für die Fans des American Football: "It's showtime". 800 Millionen Freunde des "Eierlaberls" stehen dann weltweit im Banne des erwarteten Defensiv-Kampfes zwischen den New York Giants und den Baltimore Ravens. Vor der Saison galten beide Teams als krasse Außenseiter. Wer im Finale die Oberhand behalten wird, ist kaum vorherzusagen. Ein Offensivfeuerwerk ist nicht zu erwarten, sind doch die Verteidigungslinien dominierend. Auf der einen Seite stehen die New York Giants, die bereits 1987 und 1991 die Superbowl in den "Big Apple" geholt hatten. Im Finale der National Conference überrollten sie die höher eingeschätzten Minnesota Vikings mit 41:0 und bewiesen damit, dass neben ihrer Defense mit dem überragenden Linebacker Jessie Armstead auch der Angriff einiges zu bieten hat. Quarterback Kerry Collins wuchs gegen die Vikings über sich hinaus und warf gleich fünf Touchdown-Pässe. Seine Offense sieht sich jedoch der stärksten Verteidigung der Liga gegenüber. Ravens stark in der Verteidigung Baltimore ließ in den 16 Spielen des Grunddurchganges nur rund 10 Punkte pro Spiel zu. In den drei Play-Off-Partien erreichten die Gegner der Ravens überhaupt nur insgesamt 16 Punkte. Vor allem die beiden "Tackles", Tony Siragusa und Sam Adams, die zusammen fast 300 Kilo auf die Waage bringen, vereiteln so manchen Angriff. Hinter ihnen lauert zusätzlich der beste Verteidiger der Saison, Linebacker Ray Lewis. Für Punkte sollen Quarterback Trent Dilfer und Tight-End Shannon Sharpe sorgen. Dass sie jederzeit für ein "big play" gut sind, bewiesen sie auch beim 16:3 über die Oakland Raiders im Finale der American Conference. Dementsprechend zurückhaltend auch die Aussagen. Giants Running-Back Tiki Barber, der nach einem Armbruch noch gehandicapt ist, ist vorsichtig optimistisch. Man werde Baltimore attackieren und nach ihren Schwächen suchen. "Es wird hart, weil ihre Stärken überall sind", aber sein Team sei für diese Herausforderung bereit. Ravens-Coach Brian Billick zeigte sich vor allem vom 41:0 seines Finalgegners gegen die Vikings tief beeindruckt. Trotzdem ist er sicher, dass beide Teams gerade von ihrer herausragenden Verteidigung abhängen. Im Finale will er von seinem Defensiv-Konzept nicht abgehen: "So sind wir, und es hat uns dorthin gebracht, wo wir jetzt stehen". Die Football-Fans glauben eher an einen Sieg der New York Giants. Auf der Homepage www.superbowl.com vertrauen knapp 54 Prozent auf die Giants, 46 Prozent sehen die Vorteile eher bei den Baltimore Ravens. (APA)