Österreich muss weiter auf eine international anerkannte Grenzwertverordnung für die Strahlenbelastung durch Handymaste warten. Infrastrukturministerin Monika Forstinger will die an sich unterschriftsreife Verordnung nicht unterzeichnen, da diese von der Bevölkerung nicht akzeptiert werde, sondern eine Projektgruppe aus Experten einrichten, um in dem Bereich weiter zu forschen, wie sie heute, Dienstag, im Rahmen der Handelsblatt-Jahrestagung zum Thema "Telekommunikationsmarkt Österreich 2001" betonte. Bis Sommer soll zunächst die Fragestellung geklärt werden, sagte Forstinger. Bedürfnisse der Bevölkerung "Wir haben in Österreich eine Grenzwertverordnung, die mit den Werten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konform ist, daher besteht kein großer Handlungsbedarf für eine neue Verordnung", betonte Forstinger. Es lägen keine fundierten Forschungsergebnisse vor, um die Festlegung eines Grenzwertes zu rechtfertigen. Sie will nicht nur politischen Werten folgen, sondern auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen, wie sie bemerkte. Der Forschungsgruppe sollten auch Vertreter aus der Telekom-Branche angehören. Ängste Das Nicht-Unterschreiben der sogenannten "Verordnung für Grenzwerte für ortsfeste Sendeanlagen öffentlicher Mobiltelefonsysteme und -funksysteme" sei kontraproduktiv und schüre weitere Ängste, kritisierte der Präsident des Verbands alternativer Telekom-Betreiber (VAT), Gerhard Schuberth, im Gespräch mit der APA. "Forstinger soll die Verordnung rasch unterschreiben, zumal die UMTS-Netze bereits im Aufbau sind und die dritte Mobilfunkgeneration sonst mit Rechtsunsicherheit startet", forderte Schuberth. (APA)