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Per Hand-Shake besiegeln Caritas-Präsident Küberl und GPA-Chef Sallmutter die Gehalts-Verhandlungen.

Foto: APA/Schlager
Wien - Der erste große Kollektivvertrag im Sozialbereich wurde am Dienstag von Caritas und Gewerkschaft unterzeichnet. Für Caritas-Präsident Franz Küberl handelt es sich bei diesem Vertrag um einen "Meilenstein" mit Signalwirkung für alle sozialen Organisationen und Einrichtungen. Die wesentlichen Errungenschaften für die 6.500 Mitarbeiter der Caritas-Organisationen sind flachere Gehaltskurven mit höheren Einstiegsgehältern, die 37,5-Stunden Woche und flexiblere Arbeitszeiten. In über 70 Verhandlungsrunden wurde ein Kollektivvertrag ausgehandelt, der sowohl die Bedürfnisse der betreuten Menschen als auch familienfreundliche Lösungen für die MitarbeiterInnen im Auge habe, erklärte Raimund Badelt, Generalsekretär der Caritas Wien und Chefverhandler der Caritas, anlässlich der feierlichen Vertragsunterzeichnung. Aber auch die Gewerkschaft ist über den neuen Kollektivvertrag erfreut. "Der vorliegende Vertrag ist ein hervorragendes Beispiel für eine aktiv gelebte Sozialpartnerschaft. Das ist in Zeiten, in denen dieses österreichische Erfolgsmodell von vielen zur Disposition gestellt wird, ein wichtiges Signal", erklärte Hans Sallmutter, Vorsitzender der Gewerkschaft für Privatangestellte (GPA). Verantwortungsvoll mit Menschen umgehen Die 37,5-Stunden Woche sei ein gutes Beispiel dafür, dass die Caritas mit den Ressourcen der Menschen verantwortungsvoll umgehe, stellte Sallmutter fest. Überhaupt sieht Sallmutter zwischen der Gewerkschaft und der Caritas in ihren Bemühungen um Menschen große Gemeinsamkeiten. Die flacheren Gehaltskurven, das heißt höhere Einstiegsgehälter, und damit mehr Geld in Zeiten der Familiengründung, setzen laut Präsident Küberl positive Trends in der modernen Sozialpolitik. Außerdem wäre der Caritas jede Arbeit gleich viel wert: Alle Bereiche der Caritas - in der Behindertenarbeit, in der Ausländerberatung oder für alte Menschen - alle Bereiche seien finanziell gleich gestellt. Weiterbildungsmaßnahmen und Sabbatical von sechs Monaten (nach 4,5 Jahren Beschäftigung bei 90 Prozent des Gehalts) geben den ArbeitnehmerInnen zusätzlichen Raum für persönliche Entwicklung, betonte Küberl. (APA)