Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA
Paris - Der französische Ex-Außenminister Roland Dumas ist am Dienstag in Paris von einem Mitangeklagten im Elf-Korruptionsprozess belastet worden. Der frühere Afrika-Beauftragte des ehemals staatlichen Ölkonzerns Elf, Andre Tarallo, sagte aus, die damalige Ministergeliebte Christine Deviers-Joncour habe 1989 auf Geheiß von Dumas bei Elf eine gut dotierte Stelle erhalten. Der 78-jährige Dumas ist wegen Veruntreuung angeklagt. Er wird beschuldigt, seiner Geliebten im Elf-Konzern eine Anstellung mit millionenschweren Provisionen verschafft und dann selbst davon profitiert zu haben. Er muss sich seit Montag zusammen mit Deviers-Joncour, Tarallo und weiteren Elf-Managern vor einem Pariser Strafgericht verantworten. Die 53-jährige Deviers-Joncour hatte am ersten Prozesstag versucht, ihre Dienste für den Elf-Konzerns zu rechtfertigen; allerdings konnte sie keine Nachweise für ihre angebliche Arbeit liefern. Der heute flüchtige ehemalige Elf-Spitzenmanager Alfred Sirven habe ihr Aufträge erteilt, und sie habe anschließend Dumas im Außenministerium kontaktiert, sagte sie. "Das war gut für Elf, das war gut für Frankreich", fügte sie hinzu. In einem vor drei Jahren erschienenen Buch unter dem Titel "Die Hure der Republik" hatte sie angegeben, ihre lukrative Anstellung habe sie ihrem damaligen Liebhaber Dumas zu verdanken. Sirven gilt als Schlüsselfigur der undurchsichtigen Finanzgeschäfte von Elf und wird seit vier Jahren mit internationalem Haftbefehl gesucht. (APA)