Nahost-Konflikt
Palästinenser: Keine Unterschrift unter neues Hebron-Mandat
Zukunft der internationalen Beobachter gefährdet - Seit 1994 stationiert
Jerusalem - Die palästinensische Autonomiebehörde hat überraschend die Unterzeichnung der geplanten Mandatsverlängerung für
die internationale Beobachter-Gruppe in der geteilten Stadt Hebron (Westjordanland) abgesagt und damit die Zukunft dieser Gruppe
gefährdet. Wie der israelische Rundfunk am Dienstag meldete, informierte der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat das israelische
Außenministerium ohne Angabe von Gründen von der Entscheidung.
Die Regierungen der sechs Länder, die die Beobachtergruppe stellen, haben mit deren Abzug gedroht, falls das Mandat durch Israel und die
Palästinenser nicht innerhalb einer Woche verlängert wird.
Die unbewaffneten Beobachter wurden in der Stadt stationiert, nachdem der jüdische Extremist Baruch Goldstein im Februar 1994 bei einem
Anschlag 29 Moslems in einer Moschee am Grabmal der Patriarchen in der Stadt erschossen hatte. In Hebron leben etwa 400 extremistische
jüdische Siedler unter mehr als 120.000 Palästinensern. In der Stadt kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Ausschreitungen. (APA/dpa)