Jerusalem - Die palästinensische Autonomiebehörde hat überraschend die Unterzeichnung der geplanten Mandatsverlängerung für die internationale Beobachter-Gruppe in der geteilten Stadt Hebron (Westjordanland) abgesagt und damit die Zukunft dieser Gruppe gefährdet. Wie der israelische Rundfunk am Dienstag meldete, informierte der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat das israelische Außenministerium ohne Angabe von Gründen von der Entscheidung. Die Regierungen der sechs Länder, die die Beobachtergruppe stellen, haben mit deren Abzug gedroht, falls das Mandat durch Israel und die Palästinenser nicht innerhalb einer Woche verlängert wird. Die unbewaffneten Beobachter wurden in der Stadt stationiert, nachdem der jüdische Extremist Baruch Goldstein im Februar 1994 bei einem Anschlag 29 Moslems in einer Moschee am Grabmal der Patriarchen in der Stadt erschossen hatte. In Hebron leben etwa 400 extremistische jüdische Siedler unter mehr als 120.000 Palästinensern. In der Stadt kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Ausschreitungen. (APA/dpa)