Wien - Die Wiener Städtische Versicherung ändert nun ihre Strategie bei der Partnersuche, berichet das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. Statt eines einzigen großen Partners sollen nun mehrere kleine europäische Mitbewerber für den zum Verkauf stehenden 25 Prozent-Anteil gewonnen werden. Das EGT habe sich 2000 im Vergleich zum Vorjahr halbiert, werde letztlich aber von noch der Bewertung der Aktien an der Wiener Börse abhängen, so Wiener Städtische-Generaldirektor Siegfried Sellitsch in einem "trend"-Interview. Der genaue Ergebnisrückgang hänge auch von der Schadensentwicklung ab. Bereits 1999 hatte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der börsenotierten Wiener Städtische Versicherung AG von 784 auf 435 Mill. S fast halbiert. Mitte Dezember hatte die Versicherung ad-hoc mitgeteilt, dass die EGT-Prognose von 400 Mill. S nicht zu halten sein werde. Das schlechte Abschneiden habe mehrere Gründe, die Partnersuche sei aber keiner davon, so Sellitsch im "trend": Die Wiener Städtische sei der größte österreichische Aktienkäufer und der österreichische Aktienmarkt habe sich nicht gerade "brüllend" entwickelt. Das EGT in der AG werde unter 400 Mill. S liegen, so Sellitsch am Dienstag zur APA. Zur Dividende wolle er noch keine Angaben machen. Die Prämieneinnahmen seien 2000 um rund 9 Prozent gestiegen. 1999 lagen die abgegrenzten Bruttoprämien in der AG bei 18,5 Mrd. S (1,344 Mrd. Euro), im Konzern bei 31,8 Mrd. S (2,31 Mrd. Euro). Gegen Steuerbelastungen vor Gericht Belastet werde das Ergebnis auch von der neuen Rücklagenbesteuerung, gegen die die gesamte Branche Beschwerde einlegen werde, heißt es im "trend". Dann ginge es weiter "Verwaltungsgerichtshof, Verfassungsgerichtshof, Europäischer Gerichtshof". Für die Versicherungswirtschaft würde es heißen, dass jeder Vertrag um 8 Prozent teurer sein müsse und "das werden wird nicht durchsetzen können - ein Jahr vor der Euro-Einführung". Zur Dauer der Partnersuche sagte Sellitsch, dass sich für einen Mehrheitseigentümer "ganz schnell" ein Partner finden würde, bekräftigte aber, dass nur rund 25 Prozent zum Verkauf stünden. Es werde nun eher eine Vernetzung als eine dominante Beteiligung gesucht. Es gebe ja nicht nur wenige große Versicherungen. Man müsse nicht unbedingt unter der Allianz unterschlüpfen, um nicht unterzugehen. Kleine Unternehmen ähnlicher Struktur könnten Expansionen leichter gemeinsam finanzieren, da sie nicht konkurrierten, etwa weil einer im Osten tätig sei, der andere in Italien oder Dänemark. (APA)